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Eduard Goßner
Stv. Referatsleiter Spenderbetreuung & Öffentlichkeitsarbeit
„Die Flüchtlingszahlen sind erschreckend“, betont Reimund Reubelt, Erster Vorstand von Hoffnungszeichen, der Organisation für Menschenrechte, humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit. „Unsere Projektmitarbeiter beobachten vor allem in Ostafrika einen steigenden Druck auf Millionen von Menschen“. Ursachen seien die Folgen des Klimawandels, die aktuelle Heuschreckenplage und auch die Folgen der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie. Das alles wirke sich dramatisch auf die Ernährungslage der Menschen aus.
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen geht weltweit von über 70 Millionen Flüchtlingen aus. „Wir befürchten in den nächsten Monaten einen weiteren Anstieg, gerade in der Subsahararegion“, erklärt Reubelt mit Blick auf die aktuelle Entwicklung. „Die Projekte, die wir und andere Hilfsorganisationen implementieren, leisten langfristig einen wichtigen Beitrag, um die Ernährungssicherheit der Menschen zu verbessern.“
Als eines der Länder mit den größten Flüchtlingsströmen gilt der Südsudan. Die Zahl der Flüchtlinge, die in die Nachbarländer geflohen sind, liegt bei über zwei Millionen. Schätzungsweise 1,66 Millionen leben innerhalb des Südsudans als Binnenvertriebene. Reimund Reubelt setzt auf die Wirkung verschiedener Projekte, die zum Teil vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert werden: „Damit wirken wir Fluchtursachen entgegen und unterstützen Rückkehrer, z.B. Frauen und Kinder, eine Gruppe, die besonders verletzlich und schutzbedürftig ist.“ Bei einem anderen Projekt in Uganda werden südsudanesische Flüchtlinge landwirtschaftlich geschult, so dass sie ihre Anbaumethoden verbessern. „Im Klimawandel und auch bei der Corona-Pandemie zeigen sich die Auswirkungen der globalen sozialen Ungerechtigkeit“, betont Reimund Reubelt. „Diese zu bekämpfen, heißt Fluchtursachen bekämpfen. Hoffnungszeichen setzt sich so ein für mehr Gerechtigkeit, für Frieden und für die Bewahrung der Schöpfung. Als Christen sind wir dazu aufgefordert. Wir stehen zu diesem Verständnis von christlicher Nächstenliebe in einer Zeit, in der immer mehr in menschenverachtender Weise davon gesprochen wird, Flüchtlinge mit Mauern und Waffengewalt aufhalten zu wollen.“
Weltflüchtlingstag im Zeichen von Corona und Klimawandel (Pressemitteilung vom 09.06.2020)