Südsudan

Hunger stillen, Hoffnung schenken

Gewalt und lokale Konflikte zwingen viele Familien zur Flucht und stürzen sie in die Not. Mit Schulmahlzeiten wirken wir dem Hunger entgegen und geben Hoffnung auf einen Neuanfang.
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Unzählige verarmte Familien in Tombura und Yambio befinden sich angesichts unerschwinglicher Lebensmittelpreise in großer Not. Das Schulessen bedeutet eine enorme Entlastung.
Unzählige verarmte Familien in Tombura und Yambio befinden sich angesichts unerschwinglicher Lebensmittelpreise in großer Not. Das Schulessen bedeutet eine enorme Entlastung.

Flucht nach Angriff

Fünf Tage und 150 km – zwei Zahlen, die sich in das Gedächtnis von Robert Rengo eingebrannt haben. Sie spiegeln die schlimmste Erfahrung im Leben des 13-Jährigen wider: die beängstigende Flucht aus seiner Heimat in der Region Tombura. Noch immer läuft es dem Jungen kalt den Rücken runter, wenn er an den einschneidenden und traumatischen Vorfall im letzten Jahr zurückdenkt. „Wir wurden am Morgen angegriffen. Ich schlief noch und wurde durch die Schreie der Dorfbewohner geweckt. Die Angreifer töteten Menschen, plünderten, brannten Häuser nieder“, berichtet Robert. „Meine Mutter packte mich und meine vier Geschwister, und wir rannten einfach los, ohne Ziel. Wir wollten einfach nur schnell weg, uns  im Busch verstecken, in Sicherheit bringen. Wir ließen alles zurück.“ Ganze fünf Tage war seine Familie auf der anstrengenden, gefährlichen Flucht. Ohne Essen und Trinken. Gefahren wie wilde Tiere oder erneute Angriffe drohten. Mit letzten Kräften kamen Robert und seine Familie nach langem Fußmarsch schließlich in Yambio an und fanden Zuflucht bei Verwandten. Endlich in Sicherheit – doch der Schmerz des verlorenen Zuhauses und die Angst, wie die Familie sich versorgen sollte, fingen erst an.

Robert Rengo (13) musste mit seiner Familie aus der Heimat flüchten. Doch der Junge blickt hoffnungsvoll nach vorne, u. a. dank der Hilfe der Diözese Tombura-Yambio.
Robert Rengo (13) musste mit seiner Familie aus der Heimat flüchten. Doch der Junge blickt hoffnungsvoll nach vorne, u. a. dank der Hilfe der Diözese Tombura-Yambio.

Hungerlage schlimm wie nie

Der Bundesstaat Western Equatoria im Südwesten des Südsudans wird immer wieder von Gewaltausbrüchen aufgrund lokaler Konflikte heimgesucht. Insbesondere im Jahr 2021 kam es zu mehreren Kämpfen rivalisierender Gruppen, bei denen Dutzende Menschen ums Leben kamen und 80.000 vertrieben wurden. Aktuell leben 2,2 Mio. Menschen im Südsudan als Binnenvertriebene.

Familien wie die von Robert finden sich infolge der Flucht in untragbaren Umständen wieder: ohne Zuhause, ohne Hab und Gut, ohne Lebensgrundlage. Vor allem aber fehlt es an Nahrung. Im Südsudan herrscht zurzeit die höchste Ernährungsunsicherheit seit seiner Unabhängigkeit im Jahr 2011. 75 % der Bevölkerung haben nicht ausreichend zu essen. Verstärkt wird die angespannte Hungerlage durch die Auswirkungen des Klimawandels und unberechenbare Wetterextreme. Steigende Transportkosten, die Schwäche des südsudanesischen Pfunds sowie Lieferengpässe führen für verarmte Haushalte zu unerschwinglichen Lebensmittelpreisen. Grundnahrungsmittel wie Sorghum-Hirse und Mais kosten in manchen Regionen des Landes mittlerweile doppelt so viel wie noch im Februar dieses Jahres.

Schulen als Rettungsanker

Für viele verarmte Menschen, vor allem Binnenvertriebene, sind gerade in diesen Hungerzeiten Schulen zu einem Rettungsanker geworden, so wie etwa die Einrichtungen der katholischen Diözese Tombura-Yambio. Hier erhalten die Kinder nicht nur die Möglichkeit zu lernen, sondern mit Unterstützung von Hoffnungszeichen auch täglich warme Mahlzeiten. Diese entlasten die Eltern in ihrer Sorge, wie sie ihre Kinder ernähren sollen.

„Die Schulspeisung, die wir den Kindern geben, besteht aus Milchtee als Frühstück; nachmittags gibt es Posho, ein Getreidebrei aus Maismehl, dazu Bohnen oder Linsen“, erklärt Mary Constantino, Projektbeauftragte der Diözese. „Dieses Essen ist für viele Kinder, vor allem für die Geflüchteten, die zu Hause oftmals kaum etwas zu essen haben, eine sehr wichtige Nahrungsund Energiequelle und oft die einzige Mahlzeit am Tag.“

An den beiden von uns mit Nahrungsmitteln unterstützten Schulen in der Ortschaft Yambio – der Abangite-Vorschule und der St.-Mary-Grundschule – profitieren tagtäglich fast 1.900 Schülerinnen und Schüler zwischen drei und 16 Jahren von diesem Essensangebot. Unter ihnen ist auch Robert, der endlich wieder lächeln kann und neue Hoffnung schöpft: „Ich bin froh, dass ich die Schule besuchen kann, und versuche, meine Träume von einer besseren Zukunft für mich und meine Familie zu verwirklichen.“

Lassen Sie uns gemeinsam Binnenvertriebenen wie Robert und seiner Familie Hoffnung und konkrete Hilfe schenken. Jede Spende füllt die Teller der Kinder und entlastet die sorgenerfüllten Eltern in dieser schweren Zeit. Von Herzen Danke für Ihre Unterstützung!

So können Sie helfen:

  • 10 Euro - Warme Mahlzeiten für ein Vorschulkind
  • 20 Euro - Schulspeisung für ein Kind wie Robert
  • 45 Euro - Für einen großen Sack Bohnen

Vielen Dank!

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