
Preise für Lebensmittel steigen drastisch
Weizen, Sonnenblumenöl und Mais gehören zu den wichtigsten Nahrungsmitteln in Ostafrika. Länder wie Kenia und Uganda beziehen ihre Einfuhren hauptsächlich von dort. Der Ukraine-Krieg führt zu Ausfällen von Lieferungen. Hinzu kommen hohe Energie- und Treibstoffpreise, teure Düngemittel sowie eine steigende Nachfrage an Agrargütern. Diese treiben die Preise für Grundnahrungsmittel derzeit drastisch in die Höhe, zulasten vor allem der Ärmsten.
Die Preisexplosion zeigt der aktuelle Nahrungsmittel-Preisindex der Welternährungsorganisation FAO (Food and Agricultural Organization). Im Jahr 2022 sind die Lebensmittelpreise weltweit um 15% gestiegen. Hoffnungszeichen-Mitarbeiter in Ostafrika berichten alarmierend, dass sich die Preise für Nahrungsmittel teils sogar verdoppelt haben.

Alles ist teurer geworden. Ein Liter Speiseöl kostet jetzt 3,90 USD (früher: 1,90 USD) und ein Kilo Weizenmehl etwa 0,85 USD (früher: 0,40 USD). Die Menschen sind verzweifelt und fragen sich, wie sie das mit ihrem Gehalt, das oftmals weniger als 1 USD pro Tag beträgt, bezahlen sollen.
Dagim Tesfaye Seba
Hoffnungszeichen-Mitarbeiter in Äthiopien
Dürre und andere Wetterextreme bringen Bewohner bereits an ihre Grenzen
In vielen ostafrikanischen Ländern bleiben die Markstände leer und Lebensmittel sind knapp. Dies ist nicht nur eine Folge des Ukraine-Kriegs. Auch die Klimakrise und Corona-Pandemie haben ihre Spuren hinterlassen. In Äthiopien und Kenia herrscht die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten und die letzten drei Regenzeiten blieben komplett aus. Wasserquellen versiegen, ganze Ernten verdorren und Vieh verendet. Im Südsudan hingegen kämpfen die Landwirte weiterhin mit den Folgen der Überschwemmungen des Jahres 2021 und die Aussaat ist in Gefahr. Zudem treffen immer wieder Heuschreckenplagen weite Teile dieser Länder. Die Folgen sind Ernteeinbußen oder sogar Ernteausfälle. Insbesondere Kleinbauern sind auf den Zukauf von Lebensmitteln angewiesen, den sie sich durch den extremen Preisanstieg nicht mehr leisten können. Sie verlieren schlichtweg ihre Existenzgrundlage. Auch in Uganda können sich viele Menschen Nahrungsmittel wie Getreide, Mais und Speiseöl nicht mehr leisten.

Die Situation ist dramatisch. In Karamoja hat es seit Monaten nicht mehr geregnet. Zudem hat die Corona-Pandemie großen Schaden im Land angerichtet und nun kommt noch der Ukraine-Krieg hinzu. Die Menschen haben Angst. Sie wissen nicht mehr, wie sie ihre Familie ernähren sollen.
Damiano Mascalzoni
Hoffnungszeichen-Mitarbeiter in Uganda
Vereinte Nationen warnen vor Hungerkatastrophe
Durch die Kombination all dieser Faktoren droht in Ostafrika eine Hungerkatastrophe. Bereits jetzt leiden über 13 Millionen Menschen unter akutem Nahrungsmittel- und Wassermangel. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass Mitte des Jahres 2022 voraussichtlich 25 Millionen Afrikanerinnen und Afrikaner von einem ähnlichen Schicksal betroffen sein werden.

In unserem Gesundheitszentrum in Illeret in Nordkenia haben wir in einem Monat sieben Kinder unter fünf Jahren durch Hunger und schwere Unterernährung verloren. Insgesamt sind aktuell 2,4 Millionen Menschen von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen, darunter 652.000 Kinder unter fünf Jahren und 96.000 schwangere und stillende Frauen.
Solomon Kamuti
Hoffnungszeichen-Mitarbeiter in Kenia
So hilft Hoffnungszeichen
Wir möchten die Menschen in Ostafrika in ihrer Situation unterstützen und ihre Ernährung sichern. Um dem Hunger entgegenzuwirken, sind schnelle Maßnahmen wie die Verteilung von Nahrungsmitteln und Wasser nötig. Daneben schulen wir Kleinbauern in neuen verbesserten Anbaumethoden, um sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen und auf die Wetterextreme vorzubereiten.
Um schnell auf Notlagen wie diese in Ostafrika zu reagieren und langfristig Hilfe sicherzustellen, haben wir den Fonds "Notlagen und Katastrophen" eingerichtet. Mit einer regelmäßigen Spende ermöglichen Sie es, Soforthilfe bei akuten Notlagen zu leisten und Menschenleben zu retten. Herzlichen Dank!