Der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) geht im aktuellen Bericht über Nichtregierungsorganisationen (NRO) auf die von Hoffnungszeichen initiierte Menschenrechtskampagne gegen den malaysischen Ölkonzern Petronas ein und veranschaulicht am Beispiel von Hoffnungszeichen, wie die direkte Konfrontation mit global agierenden Unternehmen als mögliche Kontrollinstanz zur Wahrung von Menschenrechten eingesetzt werden kann.
„Idealerweise gibt es ein konstruktives Zusammenspiel zwischen Regierungen, Zivilgesellschaft und dem Privatsektor. Unsere Mitgliedsorganisationen haben damit vielfältige Erfahrungen, die der NRO-Report praxisnah aufführt. Doch es wäre blauäugig, dabei Interessensunterschiede und Konflikte zwischen den Akteuren auszublenden“, sagt Heike Spielmans, Geschäftsführerin von VENRO. „Hoffnungszeichen gibt denjenigen eine Stimme, deren Rechte durch das Geschäftsgebaren großer Ölkonzerne im Südsudan mit Füßen getreten werden. Die Organisation trägt dazu bei, dass die beteiligten Unternehmen unter Rechtfertigungsdruck geraten. Wir brauchen solche Kräfte wie Hoffnungszeichen, die Probleme deutlich zur Sprache bringen, damit sich etwas verändern kann.“
„Wir empfinden es als eine große Auszeichnung und Anerkennung unserer Arbeit, dass VENRO sich dazu entschlossen hat, unsere Menschenrechtsarbeit exemplarisch vorzustellen. Wir wissen, welchen Stellenwert VENRO im NRO-Bereich hat und hoffen, dass wir mit unserem Beispiel auch weitere Nichtregierungsorganisationen dazu ermutigen können, sich aktiv für die Wahrung von Menschenrechten einzusetzen und dabei auch die Konfrontation mit sogenannten Global Players nicht zu scheuen“, betont Reimund Reubelt, Erster Vorstand von Hoffnungszeichen.
Die Konstanzer Menschenrechts- und Hilfsorganisation steht mit der Daimler AG sowie Petronas seit 2010 im Austausch. Bei einem Treffen in Zürich im April dieses Jahres konfrontierte Hoffnungszeichen den Sponsor des Mercedes Formel-1-Rennstalls mit dem vollen Ausmaß der Ölkatastrophe im Südsudan: Durch die unsachgemäße Förderung und Weiterverarbeitung von Rohöl sind dort nach neuesten Erkenntnissen mehr als 600.000 Menschen gefährdet. Hoffnungszeichen selbst wurde durch die Menschenrechtskampagne zur Zielscheibe. Bei einem Treffen mit Daimler und Petronas in Stuttgart im Jahr 2015 sprach ein Vertreter des südsudanesischen Ölministeriums eine ernstzunehmende Drohung gegen Hoffnungszeichen aus, welche die Organisation zwang, alle ausländischen Mitarbeiter aus dem Südsudan abzuziehen. Trotzdem hält Hoffnungszeichen weiterhin an der Strategie der direkten Konfrontation fest.
Ausführliche Hintergrundinformationen zur Ölkatastrophe gibt Ihnen gerne Menschenrechtsexperte Klaus Stieglitz. Den NRO-Report finden Sie unter: www.venro.org/publikationen/?pubID=382.
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