Irak

Jeder Flüchtling ein Schicksal

In der Provinz Dohuk leben etwa 500.000 Flüchtlinge. Das sind 500.000 Menschen und Schicksale. Eine von ihnen ist Nesma, die wieder in Freiheit ist und sich um ihren Mann sorgt.
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Besonders Kinder sind die Leidtragenden von Flucht und Vertreibung. Die meisten haben Schreckliches gesehen oder erlebt.
Besonders Kinder sind die Leidtragenden von Flucht und Vertreibung. Die meisten haben Schreckliches gesehen oder erlebt.

Nesma wurde 1994 in der Region Sindschar im Irak geboren. Dort lebte sie mit ihrem Mann und drei minderjährigen Kindern, als am 3. August 2014 die ganze Familie vom sogenannten Islamischen Staat (IS) gefangen genommen wird. Von unserer Partnerorganisation erfuhren wir, dass sie mit ihren drei Kindern fliehen konnte und dass sie in der Provinz Dohuk im Nordirak Zuflucht fanden. Das Schicksal ihres Mannes bleibt hingegen ungewiss. Nesma, die gegenwärtig zwar sicher, aber mit ihren Kindern in größter Armut lebt, hofft jeden Tag auf seine Rückkehr. Über die Zeit in IS-Gefangenschaft spricht sie nur sehr ungern. Sie erwähnt die Brutalität und Grausamkeit, aber ansonsten können wir nur erahnen, was passiert ist. Die Qualen der Erinnerung, die Angst um ihren Mann und die alltägliche Not ihrer Kinder sind allgegenwärtig. Wir können Nesma nicht helfen, ihren Mann zu finden. Wir können ihr und ihren Kindern die Erinnerungen und das erlebte Leid nicht nehmen. Aber wir können mit ihr hoffen und sie bei der Bewältigung ihres schwierigen Lebens unterstützen.

Nesma ist kein Einzelfall

Nesma und ihre Kinder leben zusammen mit hunderten weiteren Familien aus Sindschar in einem Flüchtlingslager. In der gesamten Provinz Dohuk befinden sich über 500.000 Flüchtlinge und im ganzen Land gibt es nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen fast zwei Millionen Flüchtlinge und Binnenvertriebene. Vielen geht es dabei wie Nesma und ihrer Familie. Sie haben Schreckliches durchgemacht. Viele haben Angehörige verloren oder hoffen jeden Tag auf ihre Rückkehr. Diese Statistiken sind bedrückend, beschreibt doch jede Zahl ein Schicksal. Die Gefahr ist groß, vor diesem unermesslichen Leid zu kapitulieren. In Deutschland können wir die Nachrichten abschalten. Im Nordirak geht das nicht.

Helfen, wo Hilfe gebraucht wird

Ashur Sargon Eskyra, Präsident unserer Partnerorganisation Assyrian Aid Society - Iraq (AAS-I) denkt nicht an Kapitulation. Er und seine Mitarbeiter schauen von dem Leid und dem Elend nicht weg. Sie bleiben und helfen, wo sie helfen können. Seit 2014 unterstützen sie zusammen mit Hoffnungszeichen Flüchtlingsfamilien in der Provinz Dohuk. Unabhängig davon, ob es sich um geflohene Christen, Jesiden oder Muslime handelt, versuchen sie ihr Möglichstes, um den Menschen in ihrer Not beizustehen. Unterstützung bekommen sie dabei von Hoffnungszeichen und somit von Ihnen, liebe Spenderinnen und Spender. Durch diese Zusammenarbeit, die durch Ihre Spenden erst möglich wird, werden wir ganz aktuell wieder 355 Familien in der
Provinz Dohuk mit Lebensmittelpaketen versorgen können. Die Pakete enthalten u. a. Fisch- und Fleisch-Konserven, Tee, Öl, Reis, Nudeln und Milch und reichen jeweils zur Versorgung einer Familie für einen Monat. Die Empfänger werden von unserer Partnerorganisation in einem transparenten Prozess ausgewählt, bei dem darauf geachtet wird, dass denjenigen Familien zuerst geholfen wird, die unsere Unterstützung am nötigsten haben. Für diese Verteilung möchten wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, gerne um eine Spende unter dem Stichwort „Irak“ bitten. Eines dieser Hilfspakete kostet 54 Euro, doch jeder Betrag Ihrer Wahl ist eine große Unterstützung – jede Gabe schenkt Familien im Nordirak, wie Nesma und ihren Kindern, Hoffnung und ein besseres Leben. Herzlichen Dank.

Flagge des Irak

Land: Irak

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