Weltweit befanden sich nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen Mitte 2018 68,8 Millionen Menschen auf der Flucht. Neben Hunger und kriegerischen Konflikten stellen auch klimabedingte Veränderungen und Umweltverschmutzungen eine erhebliche Fluchtursache dar. Als eines der Länder mit den größten Flüchtlingsströmen gilt der Südsudan. Die Zahl der Flüchtlinge, die in die Nachbarländer geflohen sind, liegt gegenwärtig bei über zwei Millionen. Weitere zwei Millionen leben innerhalb des Südsudans als Binnenvertriebene.
Seit 2008 macht Hoffnungszeichen e.V. auf die von der Ölindustrie verursachte Umweltkatastrophe im Südsudan aufmerksam, durch die sich viele Menschen gezwungen sehen, ihre Heimat zu verlassen. Der malaysische Ölkonzern und Daimler-Partner Petronas hat nach Erkenntnissen von Hoffnungszeichen durch seine unsachgemäße Förderung und Weiterverarbeitung von Rohöl das Trinkwasser zahlreicher Menschen im Südsudan verschmutzt. Über 600.000 Menschen sind von der Umweltkatastrophe betroffen.
„Die Fluchtursachen sind nicht nur in den betroffenen Herkunftsländern zu suchen, sondern auch eine Konsequenz unserer Lebensweise. Klimaveränderungen und Umweltkatastrophen, die insbesondere auch durch das wirtschaftliche Handeln von uns Europäern hervorgerufen werden, zwingen zahlreiche Menschen im Südsudan zu drastischen Entscheidungen – nämlich ihre Heimat zu verlassen“, betont Reimund Reubelt, Erster Vorstand von Hoffnungszeichen. „Mit unserer Arbeit wirken wir zum einem Fluchtursachen entgegen und helfen zum anderen gezielt Flüchtlingen aus dem Südsudan.“
Neben dem Einsatz gegen die Trinkwasserverseuchung im Südsudan hilft Hoffnungszeichen mit einem vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung geförderten Projekt gezielt südsudanesischen Geflüchteten in Uganda. Im Nordwesten Ugandas leben Hundertausende Vertriebene aus dem Südsudan und der Demokratischen Republik Kongo. In der Landwirtschaftsfachschule der Gemeinde Adraa, dem Adraa Agriculture College, werden südsudanesische Geflüchtete sowie Einheimische mit Unterstützung von Hoffnungszeichen im Bereich der Landwirtschaft ausgebildet und erlernen, sich und ihre Familien selbst zu versorgen. Flüchtlinge und Einheimische ergreifen so die Chance, ihr Leben in Zukunft wieder eigenständig zu meistern.
Für weitere Informationen zu Hoffnungszeichen steht Ihnen Reimund Reubelt zur Verfügung.
Weltflüchtlingstag: Von Konstanz aus Fluchtursachen entgegenwirken und Geflüchteten helfen (Pressemitteilung vom 18.06.19)