Südsudan

Daimler – Petronas – Formel 1 – Umweltverschmutzung

Hoffnungszeichen weist anhand von wissenschaftlichen Recherchen und Analysen nach, dass die Ölindustrie im Teilstaat Unity (Südsudan) das Trinkwasser verschmutzt und die Menschen dadurch mit Schwermetallen vergiftet werden. Obwohl die Verursacher seit langer Zeit informiert waren, stellten sie sich ihrer Verantwortung bislang nicht.
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20160308 Pressmeldung Daimler Petronas

Zum Thema "Trinkwasserverschmutzung im Südsudan" finden Sie eine Pressemappe mit Grafiken, Karten und Bildern zum Download.

„Es geht hier um etwa 180.000 Menschen, deren Trinkwasser verschmutzt wird. Vielerorts leidet die Bevölkerung bereits an Vergiftungen. Doch obwohl wir wissenschaftliche Recherchen und Analysen veröffentlicht haben, im Gespräch mit der Ölindustrie geblieben sind und Lösungsvorschläge aufgezeigt haben, fällt die Zusammenarbeit ernüchternd aus“, fasst Klaus Stieglitz, Zweiter Vorstand der Menschenrechts- und Hilfsorganisation Hoffnungszeichen, die vergangenen acht Jahre der Recherchen zum Thema Trinkwasser im Südsudan zusammen.
Zu den Verantwortlichen gehört der malaysische Mineralölkonzern Petronas, Mehrheitseigner des Ölkonsortiums SPOC (Sudd Petroleum Operating Company), das in dem Ölfördergebiet im Teilstaat Unity tätig ist. Die Gespräche zwischen Hoffnungszeichen und Petronas wurden durch die Daimler AG vermittelt. Der Formel-1-Weltmeister Mercedes wird seit 2009 von Petronas gesponsert. „Wir hatten gehofft, in Daimler einen starken Partner gefunden zu haben, nicht zuletzt, da der Konzern strenge Selbstverpflichtungsrichtlinien hat. Doch leider mussten wir nach insgesamt sechs Jahren feststellen, dass diese Zusammenarbeit nicht zu einer Verbesserung der Situation für die Menschen beitrug“, so Reimund Reubelt, Erster Vorstand von Hoffnungszeichen. „Unsere Bemühungen galten immer und gelten weiterhin den Betroffenen der toxischen Trinkwasserbelastung. Sie zu informieren und eine Verbesserung ihrer Lage zu erhalten, ist unser Ziel. Doch momentan ist die Arbeit unserer Kliniken im Südsudan eingeschränkt. Nach Rücksprache mit dem Auswärtigen Amt haben wir uns dazu entschlossen, unsere ausländischen Mitarbeiter wegen Sicherheitsbedenken aus dem Südsudan abzuziehen, nachdem ein Vertreter des südsudanesischen Ölministeriums im Rahmen der Gespräche mit den Ölkonzernen, Stellung gegen die Arbeit von Hoffnungszeichen im Südsudan bezogen hatte.“

Sauberes Trinkwasser und medizinische Hilfe für die Betroffenen
Eine nachhaltige Möglichkeit, den Menschen sauberes Wasser zur Verfügung zu stellen, ist der Bau von Tiefbrunnen, die bis in ein nicht kontaminiertes Wasserreservoir reichen. Hoffnungszeichen baute bereits sechs dieser Brunnen. Im Gesundheitsbereich müssen die Betroffenen eine Entgiftungstherapie erhalten.

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    Hoffnungszeichen weist anhand von wissenschaftlichen Recherchen und Analysen nach, dass die Ölindustrie im Teilstaat Unity State (Südsudan) das Trinkwasser verschmutzt und die Menschen dadurch mit Schwermetallen vergiftet werden. Obwohl die Verursacher seit langer Zeit informiert waren, stellten sie...

Verbesserung der Trinkwasserversorgung
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