Jemen

Vergessene Krisen bedeuten vergessenes Leid

Schwere Menschenrechtsverletzungen sind im Jemen keine Ausnahme, sondern der Alltag. Am internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember möchte Hoffnungszeichen | Sign of Hope e.V. den vergessenen Krieg im Jemen in den Vordergrund rücken.
Image
Menschenrechtsverletzungen im Jemen
Die Lage der Menschen im Jemen ist prekär: Männer, Frauen und Kinder sind zahlreichen Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt.

Vor allem die Menschenrechtsverletzungen in Katar ziehen die aktuelle weltweite Aufmerksamkeit auf sich. Andere andauernde Krisen wie beispielsweise der Krieg im Jemen finden weniger Beachtung. Dabei ist die Situation der Menschen im Jemen mehr als prekär: Seit 2015 wütet im Land ein blutiger und komplexer Krieg. Das Land steckt laut UN-Angaben in der weltweit schwersten humanitären Krise. Seit Kriegsbeginn sind bei den Kämpfen mehr als 377.000 Menschen ums Leben gekommen. 

„Zum internationalen Tag der Menschenrechte fordert Hoffnungszeichen die Wahrung der Menschenrechte, insbesondere in vergessenen Krisengebieten wie dem Jemen“, erklärt Klaus Stieglitz, Menschenrechtsvorstand bei Hoffnungszeichen. „Weltweit werden Menschenrechte missachtet und verletzt. Hoffnungszeichen e.V. setzt sich für Personen ein, denen dieses Unrecht widerfährt und nimmt gezielt durch Petitionen und Projekte Einfluss, um die Menschenrechtslage weltweit zu verbessern.“ Als christlich motivierte Organisation für Menschenrechte, humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit trägt der Konstanzer Verein dazu bei, Menschenrechtsverstöße aufzudecken und darüber zu informieren.

Im Jemen sind vor allem Frauen und Kinder durch die anhaltenden Kämpfe physischer und psychischer Gefahr sowie Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt. Vergewaltigungen, Verschleppung, Folter und Zwangs- und Frühverheiratung jemenitischer Mädchen und Frauen sind nur einige der zahllosen Beispiele alltäglicher Menschenrechtsverletzungen im Land. Hinzu kommt, dass sich durch den Krieg die anhaltende Hungerkrise verschlimmert. Laut dem Welternährungsprogramm der UN haben derzeit 19 Mio. Menschen im Jemen nicht ausreichend zu essen. Die aktuelle Situation erschwert es zudem unabhängigen nationalen und internationalen Organisationen sowie der Presse, durch ihr Engagement die Belange der Zivilbevölkerung zu stärken. „Trotz aller Hindernisse bleibt Hoffnungszeichen mit seinen lokalen Partnern vor Ort aktiv. Gemeinsam wollen wir die Menschenwürde der jemenitischen Bevölkerung wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken, um sie so in ihren Rechten und Bedürfnissen zu stärken“, so Stieglitz.

    Downloads

  • Vergessene Krisen bedeuten vergessenes Leid (Pressemeldung vom 5.12.2022)

Thema: Menschen­rechte

Erfahren Sie mehr auf unserer Themenseite

Thema: Human rights

Erfahren Sie mehr auf unserer Themenseite

Diese Seite teilen

Verwandte Neuigkeiten

Presse
Fotoausstellung Ausgegrenzt, Zurückgekämpft – Frauen in Kenia auf dem Weg zu ihren Rechten
Kenia

„Alle Menschen sind gleich an Würde, Freiheit und Rechten“

Vor 75 Jahren, am 10. Dezember 1948 verabschiedeten die Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR). Anlässlich des Jubiläums macht Hoffnungszeichen I Sign of Hope e.V. mit einer Fotoausstellung auf das Schicksal von ausgestoßenen Frauen in Nordkenia aufmerksam.
Bericht
Der Sohn unserer Projektteilnehmerin Hussina Omar freut sich über den „Familienzuwachs“: Drei junge Schafe dienen seiner Mutter als zukünftige Erwerbsmöglichkeit.
Jemen

„Aufgeben darf man nie!"

Nach wie vor herrscht im Jemen eine der am wenigsten beachteten humanitären Katastrophen. Unsere Hilfe ermöglicht Menschen den Schritt aus Hunger und Abhängigkeit.
Bericht
Der russische Aktivist Wladimir Kara-Mursa hat den Krieg gegen die Ukraine öffentlich verurteilt – dafür wurde er zu der beispiellos hohen Strafe von 25 Jahren Straflager verurteilt.
Russland

Antwortschreiben der russischen Staatsanwaltschaft

Die Petition Russland von Hoffnungszeichen hat dafür gesorgt, dass die russische Staatsanwaltschaft zum Fall von Wladimir Kara-Mursa mit einem Schreiben Stellung genommen hat. Eine Übersetzung des Antwortschreibens finden Sie hier.