Armenien

Zuhause in einem Schuppen

Auch unter den widrigen Umständen der Corona-Pandemie bewährt sich unsere Winterhilfe. Wir lassen die Menschen, die so sehr auf Beistand angewiesen sind, nicht allein.
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Hoffnungszeichen-Mitarbeiterin Aljona Zeytunyan (links) überbringt Nahrungsmittel an Familie Kirakosyan. Die Eltern und ihre zwei kleinen Kinder „wohnen“ im Anbau eines Stalls – nicht nur im Winter menschenunwürdig.
Hoffnungszeichen-Mitarbeiterin Aljona Zeytunyan (links) überbringt Nahrungsmittel an Familie Kirakosyan. Die Eltern und ihre zwei kleinen Kinder „wohnen“ im Anbau eines Stalls – nicht nur im Winter menschenunwürdig.

Die beiden kleinen Kinder der Familie sind nicht daheim, als unsere Mitarbeiter Aljona Zeytunyan und Wigen Aghanikjan das junge Ehepaar Anahit und Sargis Kirakosyan aufsuchen. Der vierjährige Hovsep und die sechsjährige Knarik sind schwer erkältet; krank geworden durch die eisige Kälte in ihrem Elternhaus, das lediglich ein unverputzter Anbau eines ehemaligen Stalles ist. Ein Onkel, der im Nachbardorf wohnt, hat die Kinder vorübergehend aufgenommen, damit sie wieder gesund werden können.

„Wie kann man so leben?“

Aljona und Wigen ist das Bild, das sich ihnen beim Betreten der „Wohnung“ der Kirakosyans bietet, allzu vertraut. Ein kalter Holzofen, zwei Betten, ein Tisch und zwei Stühle – mehr gibt es in dem Raum nicht, in dem normalerweise vier Personen leben. Die Wände sind graugrün und feucht, es gibt weder Tapete noch Bilder. Auf dem eiskalten Fliesenboden liegt kein Teppich. Die Fenster befinden sich, wie in Nutzbauten oft üblich, nicht auf Sichthöhe, sondern unter dem Dach, was die Düsternis in dem Schuppen nochmals verstärkt. Wie eine junge Familie unter solch hoffnungslosen Umständen tagein, tagaus leben kann, bleibt unseren Mitarbeitern unbegreiflich. „Wir heizen mit getrockneten Kuhfladen, aber wir müssen damit sparen, deshalb ist es nachts oft sehr kalt“, erzählt die 29-jährige Anahit.

Die Kirakosyans haben keine feste Arbeit; sie versuchen, ihr Auskommen als Tagelöhner zu sichern. Doch was schon im Sommer nur leidlich funktioniert, klappt im bitterkalten armenischen Winter oft gar nicht. Sargis ist Viehhirte, aber die Tiere sind nur in der warmen Jahreszeit auf der Weide, weshalb er momentan kein Einkommen hat. Anahit arbeitet als Melkerin oder backt Brot für die Nachbarn.

Die Kirakosyans sind unendlich dankbar für das Hilfspaket, das Aljona und Wigen ihnen überbringen. Einen ganzen Monat lang, schätzt Anahit, wird dessen Inhalt (u. a. Nudeln, Linsen, Mehl und verschiedene Konserven) der Familie helfen. Zweimal im Jahr – zu Beginn des Winters sowie nun wieder im Februar – übergibt Hoffnungszeichen notleidenden Menschen in der nordarmenischen Provinz Schirak solche Nahrungsmittelpakete.

Liebe Leserinnen und Leser, die Pandemie hat unsere Arbeit in den letzten Monaten zwar erschwert, aber sie konnte weitergehen, weil unsere armenischen Mitarbeiter erfahren und umsichtig agieren. Mit einer Gabe von 57 Euro können Sie eine Familie wie die Kirakosyans bereits in den nächsten Tagen mit einem Hilfspaket unterstützen. Herzlichen Dank dafür.

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Bitterer Winter, bittere Not
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