Südsudan

Ölskandal: Die Zivilgesellschaft begehrt auf

Die südsudanesische Bevölkerung kämpft gemeinsam mit Hoffnungszeichen gegen die Trinkwasserverseuchung durch die Ölindustrie.
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Mit dem Lied „Black Tide“ unterstützen die Sänger von AnaTaban ihre Landsleute im Engagement gegen die Ölindustrie. Sie fordern sauberes Trinkwasser und eine gesunde Umwelt.
Mit dem Lied „Black Tide“ unterstützen die Sänger von AnaTaban ihre Landsleute im Engagement gegen die Ölindustrie. Sie fordern sauberes Trinkwasser und eine gesunde Umwelt.

Das südsudanesische Künstlerkollektiv AnaTaban fordert das Recht auf sauberes Trinkwasser und eine gesunde Umwelt für seine Landsleute ein. Die Künstlergruppe, die zugleich eine Graswurzelinitiative ist, will sich gegen diejenigen wehren, die ihr Wasser, ihr Leben und ihr Volk vergiften – die Ölindustrie. Im Südsudan gibt es eine hohe Zahl von Analphabeten. AnaTaban nutzt daher Kunst und Kultur als Kanäle, um die Bevölkerung zu mobilisieren und ein Bewusstsein zu schaffen. Dieser kreative Ansatz ist eine neue Art und Weise, Menschenrechtsthemen in der Gesellschaft zu kommunizieren.

Der Kampf gegen die Ölkatastrophe

„Das Öl, die Macht und Zeichen der Hoffnung“ – Von Konzernen und dem Menschenrecht auf sauberes Wasser

„Das Öl, die Macht und Zeichen der Hoffnung“ – Von Konzernen und dem Menschenrecht auf sauberes Wasser (Klaus Stieglitz mit Sabine Pamperrien, 288 Seiten, 18,- Euro, ISBN 978-3-907625-95-8, Verlag rüffer & rub)

Das Künstlerkollektiv AnaTaban – arabisch für „Wir haben es satt“ – besteht aus Mitgliedern verschiedener Kunstszenen des Südsudans und thematisiert seit seiner Gründung 2016 die großen Krisen des jüngsten Staates der Welt. „Wir haben uns aus einem einfachen Zweck zusammengeschlossen: um soziale Gerechtigkeit für unsere Landsleute zu erreichen“, erklärt John Adoy Adar, Sprecher von AnaTaban. Die Musik verleiht jenen eine Stimme, die am dringendsten gehört werden müssen. In ihrem Video mit dem Titel „Black Tide“ singen die Künstler über Auswirkungen der Ölverschmutzung auf Menschen und ihre Umwelt. Der malaysische Ölkonzern Petronas vergiftet nach Recherchen Hoffnungszeichens durch seine unsachgemäße Förderung und Weiterverarbeitung von Rohöl das Trinkwasser von über 600.000 Menschen im Südsudan. Eines der größten Sumpfgebiete weltweit, der Sudd, wird dadurch verseucht. „Die Umweltkrise in unserem Land wird jeden Tag schlimmer. Wir verlieren jeden Tag Menschenleben. Wir Südsudanesen müssen es schaffen, dieses Problem in den Griff zu bekommen. Das Wichtigste ist, eine sauberere Umwelt zu schaffen. Denn das bedeutet eine gesündere Gesellschaft – und das ist es, was wir zuallererst und dringend brauchen“, betont John Adoy Adar.

Hoffnungszeichen hat das Projekt unterstützt und freut sich über das gelungene Video und die starke Botschaft des Liedes. Das Engagement AnaTabans und die Verwendung von Kunst und Kultur, um die südsudanesische Gesellschaft zu sensibilisieren und mobilisieren, ist einzigartig und bemerkenswert.

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