Irak

Gefangen im Chaos

Der Irak steht mit Syrien im Zentrum eines kaum lösbaren Geflechts aus Gewalt und Krieg. Leidtragende sind geflohene Familien, die sich um die Zukunft sorgen und denen es in der Gegenwart an fast allem fehlt.
Image
Besonders hart treffen Terror und Gewalt die jesidischen und christlichen Minderheiten. Viele sind auf der Flucht, so wie diese Flüchtlingskinder vor einer provisorischen Unterkunft.
Besonders hart treffen Terror und Gewalt die jesidischen und christlichen Minderheiten. Viele sind auf der Flucht, so wie diese Flüchtlingskinder vor einer provisorischen Unterkunft.

Die Gewalt und das Elend im Nahen Osten haben uns längst erreicht. Die Nachrichten vermitteln den Eindruck, dass es sich bei den regionalen und nun global gewordenen Krisen und Konflikten um einen unlösbaren, einen gordischen Knoten handelt. Je mehr einfache und populistische Erklärungen und Antworten in der Gesellschaft Anklang finden, umso mehr geraten die Leidtragenden in Vergessenheit. Laut Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen gelten über 1,5 Millionen Iraker als Vertriebene im eigenen Land. Besonders aus dem Nordirak, aber auch aus Syrien, flohen bis jetzt etwa 500.000 Menschen in die relativ sichere kurdisch kontrollierte Region Dohuk. Die Zukunft dieser Menschen, die oftmals ihr gesamtes Hab und Gut zurückgelassen haben, ist ungewiss und die Hoffnung in die Heimat zurückzukehren schwindet. Gewiss ist der gegenwärtige Mangel an fast allem. Auch wenn politische Lösungen schwer zu finden sind, können wir, mit Ihrer Hilfe, liebe Spenderinnen und Spender, die Lebenssituation der Menschen verbessern.

Nahrungsmittelverteilung im Frühjahr

An dieser Stelle möchten wir uns im Namen der Familien, die wir im Frühjahr mit Ihrer Hilfe unterstützen konnten, bedanken. Dank Ihnen konnten wir, in Zusammenarbeit mit unserem lokalen Partner CAPNI, 1.320 Flüchtlingsfamilien in der Region Dohuk eine Woche lang mit Nahrungsmitteln versorgen. 1.320 – hinter dieser Zahl stehen Menschen, deren Leid wir wenigstens vorübergehend lindern konnten. Menschen, für die diese Hilfe ein Zeichen der Hoffnung ist.

Beistand auf einem schweren Weg

Pfarrer Emanuel Youkhana bekommt dieses Leid oft zu Gesicht. Er ist Leiter unserer lokalen Partnerorganisation CAPNI, die Hoffnungszeichen seit August 2014 unterstützt. Oft berichtet er uns von geflohenen Familien. Besonders schlimm trifft es die Minderheiten in der Region, die vor dem selbsternannten Islamischen Staat (IS) fliehen. Die Gräueltaten an den Jesiden im Sindschar-Gebirge, die Entführung von jesidischen, schiitischen und christlichen Frauen und Kindern, die Zerstörung von Kirchen – der vielfache Mord an allen, die der IS als Ungläubige ansieht. All das ist durch die Nachrichten bekannt. Für uns ist es weit weg. Für Pfarrer Youkhana ist es sehr nah und sehr real. Gegenwärtig hört man oftmals, dass sich der IS auf dem Rückzug befi ndet. Auch Sindschar ist wieder in der Hand kurdischer Einheiten. Dennoch ist an eine Rückkehr in die Heimat und in die Normalität schwer zu denken. Weder gibt es eine politische Lösung für die Zeit nach dem IS, noch sind die Konfliktlinien zwischen den verschiedenen Gruppen beseitigt. Es wird noch lange dauern, bis das ertragene Leid von den Menschen verarbeitet werden kann. Dabei können wir in Deutschland den Menschen vor Ort nur schwer helfen. Was wir können, ist ihnen in ihrer Not praktisch zur Seite zu stehen und sie so in dieser schweren Zeit zu unterstützen. So findet auch in diesem Jahr eine Verteilung von Hygienepaketen statt. Ein Paket enthält u. a. Shampoo, Seife und Zahnpasta. Es kostet 13 Euro und hilft einer Familie. Für diese Verteilung bitten wir Sie, liebe Spenderinnen und Spender, unter dem Stichwort „Irak“ um Unterstützung. Auch wenn eine Lösung der Konflikte und Probleme in ferner Zukunft liegt, können wir und unsere Partner mit Ihrer Hilfe die Not der Menschen lindern. Jeder Beitrag hilft. Vielen Dank!

Hilfsgüter für Vertriebene
Erfahren Sie mehr auf unserer Projektseite

Diese Seite teilen

Verwandte Neuigkeiten

Bericht
Bereits in der Vergangenheit war unser Projektpartner für uns im Bezirk Dohuk aktiv und verteilte an bedürftige Familien Lebensmittelpakete,  um dem Hunger entgegenzuwirken. Aktuell ist die humanitäre Situation durch die Corona-Pandemie wieder besonders schwierig und es wird  Nahrungsmittelhilfe benötigt.
Irak

Corona und das Erbe des Krieges

Die Menschen im Nordirak leiden unter den Folgen des Terrors durch den Islamischen Staat. Hinzu kommen die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie.
Eine Frau benutzt frisches Wasser von Hoffnungszeichen.

Möchten Sie sich für mehr Menschenwürde engagieren?

Unser Newsletter informiert Sie über unsere aktuellen Projekte, Petitionen und vieles mehr.

Jetzt anmelden:

Sie können den Newsletter jederzeit abbestellen. Informationen zum Datenschutz finden Sie hier.