Bessere Zukunftschancen durch Schulbildung im Südsudan

Aufbau von Schulen in der Diözese Rumbek

Für eine bessere Zukunft der Kinder in der südsudanesischen Diözese Rumbek ist schulische Bildung eine grundlegende Voraussetzung. Die Schulen in der Diözese sind jedoch so schlecht ausgestattet, dass eine vernünftige schulische Entwicklung der Kinder kaum möglich ist.
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Unterricht Bishop Mazzolari Primary School

"Bildung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, damit die Menschen im Südsudan selbst ihre Lebensverhältnisse langfristig verbessern können. Ohne Bildung keine Entwicklung", erklärt Reimund Reubelt, Erster Vorstand von Hoffnungszeichen. "Deshalb engagiert sich Hoffnungszeichen für die Verbesserung der schulischen Bildung im Südsudan." Dort fehlt es häufig an den nötigsten Dingen, etwa schützende Räume, in denen der Unterricht abgehalten werden kann. Teilweise ist das "Klassenzimmer" nichts anderes als ein staubiger - und bei Regen schlammiger - Platz unter einem Baum. Das will Hoffnungszeichen ändern.

Damit Kinder wie der elfjährige Gabriel Deng Makhoi erfolgreich an einer Schule lernen können, muss es die richtigen Voraussetzungen geben: Ganz wesentlich sind die Gebäude mit der entsprechenden Ausstattung, ohne die ein guter Schulbetrieb schwer zu realisieren ist. In der Region Rumbek fehlen Räume, in denen der Unterricht abgehalten werden kann, ganz zu schweigen von sanitären Anlagen. Mit einem nachhaltigen Entwicklungsprojekt will Hoffnungszeichen die schulische Infrastruktur deshalb aufbauen. Dafür sind umfangreiche Baumaßnahmen notwendig:

  • Renovierung von maroden, unzureichenden Gebäuden
  • Neubau von Unterrichtsräumen
  • Bau von Sanitäreinrichtungen (Latrinen und Handwaschstationen)
  • Ausstattung mit Schulmöbel
  • Umzäunung der Schulgelände

Im Rahmen des Projektes werden Baumaßnahmen an 11 Grundschulen und einer Sekundarschule durchgeführt. Das bedeutet eine Verbesserung für insgesamt rund 8.000 Kinder. Die meisten Schülerinnen und Schüler in der Diözese lernen bisher unter Bäumen ohne angemessene Unterkünfte und ohne Zugang zu sauberem Wasser und Latrinen.

 
"Wir bemühen uns, die Familien zu motivieren, damit sie ihre Kinder in die Schule schicken, aber es fehlt uns eigentlich an allem, was man braucht, um vernünftig Unterricht zu machen", bedauert Isaac Khor, Leiter der Bishof-Mazzolari-Grundschule. Einndrücklich schildert er, wie groß die Aufgabe ist und was alles getan werden muss.

Neu errichtet werden zwei Gebäudekomplexe mit je drei Unterrichtsräumen und einem Lehrerzimmer für die Minikaman-Grundschule in Awerial und für die Pachong-Grundschule in Rumbek Ost. Die beiden Bauten kosten zusammmen rund 144.000 Euro.

Fünf weitere Grundschulen - Langcok, Future Generation, Lokiduai-Hoth, Meen Atol und Amer - erhalten halboffene Konstruktionen mit je zwei Klassenräumen. Sie sind kostengünstiger, und der Bau kann jederzeit von den Gemeinden in Eigeninitiative selbst abgeschlossen werden. Die Gesamtkosten betragen rund 142.000 Euro.

Die beiden Grundschulen Amer und Comboni Rumbek sind stark renovierungsbedürftig. Fenster, Türen, Boden und Kreidetafeln müssen dringend renoviert werden. Die Gesamtkosten der Maßnahme betragen etwa 86.000 Euro.

Natürlich fehlt es auch an einer grundlegenden Ausstattung mit Möbeln. Für fünf Schulen - Meen Atol, Pachong, Minkaman, Amer und Langcok - sollen 300 Schulbänke für die Klassenräume angeschafft werden. Die Gesamtkosten betragen ca. 28.000 Euro.

Sechs der Grundschulen (Minkaman, Rumbek, Bishop Mazzolari, Marial Lou, Future Generation und Amer) erhalten feste Latrinenblöcke sowie Handwaschstationen. Die Kosten dafür belaufen sich auf ca. 84.000 Euro.

Viele Kinder und Jugendliche im Südsudan leiden unter Gewalt- und Missbrauchserfahrungen, wodurch sie schwer traumatisiert werden. In dem Projekt "Bildung schenkt Zukunft" erhalten traumatisierte Kinder ein spezielles Förderangebot. Mädchen und Jungen bekommen professionelle Hilfe bei der Verarbeitung ihrer Traumata.

Eine Zukunft mit weniger Hunger, Not und Leid, die die Menschen im Südsudan für sich selbst aktiv gestalten, ist eine große Vision. Das weiß auch Moses Koporot, Bildungsdirektor in der Diözese Rumbek: "Das Projekt verfolgt deshalb einen ganzheitlichen Ansatz, um alle Aufgabenfelder und Probleme zu bearbeiten."Ein erster wichtiger Schritt ist eine grundlegende schulische Bildung. Sie schafft die Chance auf eine Ausbildung und damit die Aussicht auf einen Beruf. Bildung schafft Entwicklung und verringert so die Armut - das zeigen zahlreiche Studien (Dossier der KfW Entwicklungsbank).

Es ist ein langer Weg aus dem Teufelskreis aus Armut und Elend. Jedes neue Klassenzimmer leistet einen Beitrag dazu. 

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