Uganda

Selbstbestimmt in die Zukunft

Im Nordwesten Ugandas leben Hundertausende Vertriebene aus dem Südsudan und der DR Kongo. Eine Landwirtschaftsausbildung soll Geflüchteten sowie Einheimischen eine Perspektive geben.
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Lilian Sitaraya (2. v. r.) mit ihren Mitschülern bei der Arbeit. Auf dem Stundenplan des sechswöchigen Landwirtschaftskurses stehen u. a. Gemüseanbau, Geflügelzucht, Bodenkunde und ein Geschäftsplan.
Lilian Sitaraya (2. v. r.) mit ihren Mitschülern bei der Arbeit. Auf dem Stundenplan des sechswöchigen Landwirtschaftskurses stehen u. a. Gemüseanbau, Geflügelzucht, Bodenkunde und ein Geschäftsplan.

Lilian Sitaraya erinnert sich mit Schrecken an den Tag im Juli 2016, als bewaffnete Männer ihr südsudanesisches Heimatdorf stürmten. „Die Angreifer zerstörten Häuser und Felder und töteten alle, die nicht in die Buschwälder flüchten konnten“, erzählt die 24-Jährige. „Wir konnten unser Leben retten, doch wir mussten uns viele Tage ohne Essen und Trinken verstecken.“ Ihre Flucht endete erst, als sie Anfang 2017 in der ugandischen Flüchtlingssiedlung Imvepi unterkam. Doch ihre Lage schien hoffnungslos im tristen Alltag dort.

„Zufällig konnte ich eines Tages an einer Veranstaltung der Adraa-Schule teilnehmen, die über ihre Landwirtschaftsausbildung informiert hat. Ich bin gleich zum Bewerbungsgespräch gegangen, bei dem ich Saatgut erhalten habe“, erzählt Lilian Sitaraya begeistert. In einem kleinen Beet neben ihrer Hütte wässerte sie sorgfältig die sprießenden Keimlinge und überzeugte die Prüfer der Schule, sie in einen der Landwirtschaftskurse aufzunehmen.

Perspektive dank Ausbildung

Die Landwirtschaftsfachschule in der Gemeinde Adraa wird von Franziskanerbrüdern und der Diözese Nebbi betrieben. Die angebotenen Kurse sind ein Segen für Geflüchtete und Einheimische zugleich. Beide Gruppen sind hier im abgelegenen Nordwesten Ugandas mit großen Herausforderungen konfrontiert. Nur wenige Ugander in den Distrikten Arua und Yumbe sind nach 20 Jahren Bürgerkrieg gut ausgebildet; sie leiden unter der miserablen Infrastruktur. Die Anbaumethoden der Menschen sind wenig ertragreich und ihre Ernten fielen durch unregelmäßige Regenzeiten in den vergangenen Jahren schlecht aus.

Zwar teilt die ugandische Regierung Geflüchteten eine kleine Parzelle Land für eine Hütte und den Anbau von Nahrungsmitteln zu. Doch durch den anhaltenden Zuzug von Südsudanesen und Kongolesen in die Flüchtlingssiedlungen im Nordwesten Ugandas werden die Parzellen und die Ernten kleiner. Mit dem Besuch eines Landwirtschaftskurses ergreifen sowohl Flüchtlinge als auch Einheimische die Chance, ihr Leben in Zukunft eigenständig zu meistern.

Hilfe zur Selbsthilfe

Die Nachfrage ist so groß, dass wir uns gemeinsam mit unserem Partner ein ehrgeiziges Ziel gesetzt haben: Wir möchten in den nächsten drei Jahren fast 1.700 Schülerinnen und Schülern die Teilnahme an einem der sechswöchigen Grundkurse ermöglichen. Denn die jungen Frauen und Männer haben einen großen Vorsatz gefasst: Sie wollen sich und ihre Familie in Zukunft selbst versorgen. Die komplette Ausbildung, bei der sie ihr landwirtschaftliches Rüstzeug erhalten, kostet für Teilnehmer wie Lilian Sitaraya rund 400 Euro. Seit ihrem Abschluss weiß die Südsudanesin zum Beispiel, wie sie Gemüse anbauen, Geflügel halten und Baumsetzlinge ziehen kann und hat einen konkreten Geschäftsplan in der Tasche.

Herberge für viele neue Schüler

Liebe Leserinnen und Leser, Ihre Spende unter dem Stichwort „Uganda“ ermöglicht jungen Frauen und Männern die Teilnahme an der Landwirtschaftsausbildung – jede Ihnen mögliche Gabe ist eine Investition in deren Zukunft. Bitte unterstützen Sie die Arbeit der Schule in Adraa und helfen Sie hoffnungsfrohen Menschen wie Lilian Sitaraya, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Vielen Dank.

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