Südsudan

Wie eine Schule satt und gesund machen will

Schulspeisung und Unterricht geben Kindern in Maker Kuei eine Perspektive. Mit dem Bau einer Klinik wollen die Loreto-Schwestern zusätzlich der örtlichen Bevölkerung helfen.
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Die einjährige Regina war völlig ausgezehrt, bevor sie in das Ernährungsprogramm der Loreto-Schwestern in Maker Kuei aufgenommen wurde. Mit spezieller Nahrung werden hier mangelernährte Kinder aufgepäppelt.
Die einjährige Regina war völlig ausgezehrt, bevor sie in das Ernährungsprogramm der Loreto-Schwestern in Maker Kuei aufgenommen wurde. Mit spezieller Nahrung werden hier mangelernährte Kinder aufgepäppelt.

„Zu Hause geht es mir nicht gut, weil ich manchmal den ganzen Tag nichts zu essen bekomme. Aber wenn ich nachts mit leerem Magen im Bett liege, dann habe ich Hoffnung. Denn ich weiß: Wenn ich am nächsten Tag in die Schule gehe, dann bekomme ich dort etwas zu essen“, berichtet uns die neunjährige Nyanok. Das kleine Mädchen besucht die Loreto-Grundschule in Maker Kuei. Gut 1.000 Schülerinnen und Schüler im Alter von fünf bis 14 Jahren erhalten dort Zugang zu Bildung – ein hohes Gut im jüngsten Staat der Welt, wo nur jedes sechste Kind die Schule besucht.

Anreiz für Bildung geben

Die Loreto-Schwestern möchten Kindern und Jugendlichen, die im Bürgerkrieg oft viel Gewalt erlebt haben, durch Bildung bessere Zukunfts-Chancen ermöglichen. Doch gut lernen kann man nur mit ausreichend Nahrung im Magen. Deshalb erhalten die Schulkinder täglich eine reichhaltige Mahlzeit in der Mittagspause. Für viele bleibt diese die einzige am Tag. Nyanok weiß das Essen zu schätzen und ist sich sicher: „Ohne die Schulessen würden die meisten Kinder gar nicht in die Schule kommen.“ Damit spricht die Neunjährige eine bittere Wahrheit an – vor allem für Mädchen ist der Schulbesuch im Südsudan keine Normalität. Viele von ihnen müssen von klein auf zu Hause helfen und werden häufig bereits als Jugendliche verheiratet. Doch weil der Hunger allgegenwärtig ist, sind die Schulmahlzeiten für viele Eltern ein Anreiz, auch ihre Töchter die Schule besuchen zu lassen.

Benjamin Sprunger ist Programm-Manager der Loreto-Schwestern im südsudanesischen Maker Kuei bei Rumbek. Der gebürtige US-Amerikaner besuchte uns im Januar im Hoffnungszeichen-Büro in Konstanz.

Benjamin Sprunger ist Programm-Manager der Loreto-Schwestern im südsudanesischen Maker Kuei bei Rumbek. In einem kurzen Interview berichtet er von seiner Arbeit und seiner Motivation.

Das Angebot der Ordensschwestern umfasst jedoch weitaus mehr als eine Bildungseinrichtung. So ist das Areal auch Anlaufstelle für Kranke, die dringend behandelt werden müssen. Ursprünglich war die medizinische Hilfe nur den Schülern der Grundschule sowie den etwa 300 jungen Frauen des Loreto-Mädcheninternats vorbehalten. Aber weil der Bürgerkrieg die Infrastruktur ringsum in weiten Teilen geschädigt hat und Kranke über das Schulalter hinaus große Not leiden, hat die Schule ihre kleine, im Schulgebäude eingerichtete Krankenstation auch für die notleidende Bevölkerung geöffnet. Für viele ist dies die einzige Möglichkeit, überhaupt behandelt zu werden. Weil der Bedarf immens ist und die Kapazitäten der beiden ehemaligen Klassenräume nicht ausreichen, ermöglicht Hoffnungszeichen gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung den Bau eines Klinikgebäudes.

Portrait Barbara Amann

Die neue Klinik in Maker Kuei ist Hoffnungsträger für die ganze Region. Können Sie sich vorstellen, mit einem größeren Beitrag die Fertigstellung des Klinikgebäudes zu ermöglichen? Der Finanzbedarf liegt aktuell noch bei rund 15.000 Euro. Haben Sie Fragen zu Ihrer individuellen Fördermöglichkeit? Barbara Amann freut sich auf den Austausch mit Ihnen unter der Rufnummer 07531 94501-87 oder per E-Mail an amann@hoffnungszeichen.de. Ihr Spendenstichwort: „Klinik Maker Kuei“. Herzlichen Dank!

Mit der Klinik kommt die Hoffnung

Hunger und Krankheit stehen in enger Verbindung. Wenn die Teller leer bleiben, ist das für stillende Frauen besonders gravierend. Ihre ausgemergelten Körper produzieren keine Milch mehr. Die Folge: gravierend mangelernährte Kinder. Die Loreto-Schwestern bieten deshalb ein Ernährungsprogramm an, das im neuen Klinikgebäude unter verbesserten Bedingungen durchgeführt werden kann. Hier erhalten Kleinkinder wie die einjährige Regina Ajok kraftspendende Spezialnahrung. „Meine Tochter war so geschwächt, dass sie nicht laufen konnte. Im Ernährungsprogramm bekam sie zweimal am Tag einen reichhaltigen Brei und Vitamine für das Immunsystem. Nach einem Monat ging es ihr viel besser und sie begann zu laufen“, berichtet ihre erleichterte Mutter Athiei.

Und auch der neunjährigen Nyanok konnte in der Klinik schon geholfen werden. „Ich hatte Malaria und die Medizin, die ich hier bekommen habe, hat mich geheilt. Zum Glück gibt es die Schulklinik“, erzählt sie uns. Mit der neuen Klinik werden noch mehr mangelernährte Kinder und Kranke eine Chance auf Heilung haben.

Auch in Zukunft wollen wir die Ernährungstherapie für mangelernährte Kinder wie Regina sowie die Schulspeisung für Grundschüler wie Nyanok ermöglichen. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die Arbeit der Loreto-Schwestern und schenken Kindern, die bisher vor allem Armut, Hunger und Entbehrung erlebt haben, Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Vielen Dank für jede Gabe!

So können Sie helfen:

  • 15 € - Spezialnahrung für ein mangelernährtes Kind
  • 100 € - Mittagessen eines Grundschülers für ein Jahr
Diese Hilfe im Südsudan unterstützen

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