Venezuela: Einstiges „Vorzeigeland“ in tiefer Krise

Anwalt Eduardo Torres (li.) mit Mandanten in einem Menschenrechtsprozess 2023 in Caracas, bei dem es um die Folter eines Studenten durch venezolanische Behörden ging.
Die soziale, wirtschaftliche und politische Krise sowie systematische Menschenrechtsverletzungen drücken das Land nieder. Bereits ein Viertel der Venezolaner hat seine Heimat verlassen. Setzen Sie sich mit unserer Petition für die Menschenrechte in Venezuela ein.
Protestieren Sie für
  • die Freilassung von Eduardo Torres
  • die Wahrung der Menschenrechte
Protestieren Sie bei

Nicolás Maduro, Presidente, CARACAS, VENEZUELA

In Kopie an

Botschaft der Bolivarischen Republik Venezuela, S.E. Herr Ramon Orlando Maniglia Ferreira, Berlin

60 Tage verbleibend
Sehr geehrter Herr Präsident,

der Menschenrechtsaktivist und Anwalt Eduardo Torres wird laut Medienberichten seit Mai 2025 im Zentrum des nationalen Geheimdienstes SEBIN im Gebäudekomplex El Helicoide, Caracas, festgehalten. Ich bin sehr besorgt um seine Sicherheit. Derzeit werden dort fast 900 Menschen offenbar aus politischen Gründen willkürlich festgehalten. Viele von ihnen sind Menschenrechtsverletzungen wie Verschwindenlassen, Folter, Verweigerung einer Strafverteidigung und medizinischer Versorgung sowie Isolationshaft ausgesetzt. Häufig werden ihnen Straftaten vorgeworfen, ohne Beweise vorzulegen. Die Festnahmen gehen oft mit Verleumdungskampagnen gegen zivilgesellschaftliches Engagement und der systematischen Kriminalisierung von Menschenrechtsorganisationen einher.

Ich fordere die sofortige und bedingungslose Freilassung von Eduardo Torres sowie aller weiteren Betroffenen willkürlicher Festnahmen in Venezuela. Bitte beenden Sie alle Repressionen gegen zivilgesellschaftliches Engagement.
Estimado Sr. Presidente:

Según informes de prensa, el abogado y activista por los derechos humanos Eduardo Torres se encuentra detenido en la sede del Servicio Bolivariano de Inteligencia Nacional (SEBIN) en el complejo El Helicoide de Caracas desde mayo de 2025. Me preocupa mucho su seguridad. En la actualidad, cerca de 900 personas se encuentran detenidas allí por motivos políticos, aparentemente de forma arbitraria. Muchas de ellas sufre violaciones de derechos humanos, como desapariciones forzadas, tortura, denegación de representación legal, falta de atención médica y aislamiento. A menudo se les acusa de delitos sin pruebas. Las detenciones suelen ir acompañadas de campañas de desprestigio contra el activismo de la sociedad civil y una criminalización sistemática de las organizaciones por los derechos humanos.

Exijo la liberación inmediata e incondicional de Eduardo Torres y de todas las demás víctimas de detenciones arbitrarias en Venezuela. Por favor, pongan fin a la represión contra el activismo de la sociedad civil.
Anrede
Land

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Einst reich, heute zerrüttet

„Venezuela war einst Lateinamerikas Vorzeigeland, reich geworden durch üppig sprudelnde Ölquellen, seine Einwohner hatten den höchsten Lebensstandard des Kontinents, das Land hatte die modernste Wirtschaft“, schreibt das RedaktionsNetzwerk Deutschland über Venezuela, das jetzt in Armut und Gewalt versinkt. Unter der diktatorischen Regierung von Präsident Nicolás Maduro schrumpfte die Wirtschaft stark. Versorgungsengpässe, Hyperinflation und der Zusammenbruch des Gesundheitssystems sowie der öffentlichen Dienste bestimmen den Alltag. 

Widerstand unterdrückt

Menschen, die gegen das autoritäre Regime Widerstand leisten, werden eingesperrt. Im Mai verschwand Eduardo Torres, Mitglied der lokalen Nichtregierungsorganisation PROVEA und bekannter Menschenrechtsanwalt, für Tage spurlos. Am 13. Mai bestätigten dann mehrere Behörden seine Inhaftierung, berichtet Amnesty International (AI). Er werde in Caracas in der Haftanstalt El Helicoide, der Zentrale des nationalen Geheimdienstes SEBIN, festgehalten. Insgesamt fast 900 Menschen sind laut AI aus politischen Gründen dort offenbar willkürlich in Haft.

Nach den Wahlen im Sommer 2024 und der neuerlichen Ernennung des autoritären Präsidenten Nicolás Maduro (seit 2013 im Amt) erhoben Opposition und ausländische Beobach-ter den Vorwurf des Wahlbetrugs. Es kam zu Protesten, bei denen über 2.000 Menschen festgenommen wurden, darunter auch Minderjährige; mehr als 20 Personen kamen ums Leben. Auf Menschenrechtsverletzungen, Verleumdungskampagnen und Kriminalisierung von Nichtregierungsorganisationen und ihren Mitgliedern sowie Angriffen auf die Zivilgesellschaft weist seit Langem auch AI hin.

Wer kann, verlässt das Land

89 % der Venezolaner, vor allem junge, seien durch die ständige soziale, wirtschaftliche und politische Krise psychisch belastet, berichtete Vatican News im Juni: „Angst, De-pression, Suizidalität und aggressives Verhalten bei Kindern und Jugendlichen [nehmen] seit 2019 zu.“ Wer kann, flieht: Ein Viertel der gesamten Einwohnerschaft hat das Land in den vergangenen Jahren verlassen.

Bitte unterstützen Sie die betroffenen Menschen in Venezuela: Fordern Sie gemeinsam mit uns die Einhaltung von internationalen Menschenrechten sowie die sofortige Freilassung von willkürlich inhaftierten Aktivistinnen und Aktivisten wie Eduardo Torres und vielen anderen! Danke für Ihre Teilnahme.

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