- die Freilassung der willkürlich Inhaftierten
- ein Ende ihrer Kriminalisierung
Presidente Guillermo Lasso, Quito, Ecuador
Botschaft der Republik Ecuador, I. E. Veronica Augusta Bustamante Ponce, Berlin
bei Demonstrationen vom 13. bis 30. Juni durch Mitglieder von CONAIE und weiteren Organisationen kam es in verschiedenen Provinzen zu willkürlichen Inhaftierungen, Kriminalisierung und unverhältnismäßige Gewaltanwendung durch die Behörden. Das ecuadorianische Menschenrechtsbündnis Alianza por los Derechos Humanos hat dokumentiert, dass am 14. und 15. Juni in Quito und Cotopaxi in Verbindung mit den Protesten mindestens 36 Personen inhaftiert wurden, unter anderem Leónidas Iza, Präsident von CONAIE. Er wurde mehrere Stunden lang ohne Kontakt zur Außenwelt und ohne Zugang zu Rechtsbeiständen festgehalten, bevor man ihn am Abend wieder freiließ.
Beenden Sie bitte unverzüglich die Stigmatisierung, Unterdrückung und Kriminalisierung friedlicher Proteste. Geben Sie bitte den Aufenthaltsort und die Anklagen gegen jegliche inhaftierten Personen bekannt und lassen Sie willkürlich inhaftierte Personen frei.
Durante las manifestaciones de miembros de la CONAIE y otras organizaciones del 13 al 30 de junio en varias provincias, se produjeron detenciones arbitrarias, criminalización y uso excesivo de la fuerza por parte de las autoridades. La Alianza por los Derechos Humanos de Educador ha documentado que fueron detenidas al menos 36 personas el 14 y 15 de junio en Quito y Cotopaxi en relación con las protestas, incluido Leónidas Iza, presidente de la CONAIE. Permaneció recluido en régimen de incomunicación durante varias horas y sin acceso a un abogado, antes de ser puesto en libertad por la noche.
Les rogamos que pongan fin de inmediato a la estigmatización, la represión y la criminalización de las protestas pacíficas. Solicitamos que indiquen el paradero de los detenidos y los cargos que existen contra ellos, y que pongan en libertad a las personas detenidas arbitrariamente.
Demonstrationen mit Kriminalisierung der Proteste
18 Tage Aufruhr und schließlich Gewalt erschütterten Ecuador im Juni: Armut, Arbeitslosigkeit und steigende Preise für Essen und Sprit trieben zehntausende Menschen auf die Straßen, allen voran die stark betroffenen Indigenen. Mit Massenprotesten und Straßenblockaden im ganzen Land und in der Hauptstadt Quito machten sie zwischen dem 13. und 30. Juni 2022 auf soziale Missstände aufmerksam. Kleinbauern könnten die hohen Kosten kaum noch tragen. Das wirtschaftliche Überleben der Landbevölkerung stehe auf dem Spiel, so der Indigenen-Dachverband CONAIE und die indigene Partei Pachakutik. Die anfangs friedlichen Proteste nahmen bald gewaltsame Formen an: Die Regierung erklärte den Ausnahmezustand für Teile des Landes und setzte Polizei und Armee mit Wasserwerfern und Tränengas gegen die Zivilisten ein.
Menschenrechtsorganisationen berichten über willkürliche Inhaftierungen, Kriminalisierung der Proteste sowie unverhältnismäßige Gewaltanwendung und Strafverfahren gegen Demonstrierende. Mindestens 36 Personen wurden allein am 14. und 15. Juni in Quito und in der ecuadorianischen Provinz Cotopaxi festgenommen, berichtet Amnesty International (AI). Darunter auch Leónidas Iza, Präsident des Indigenenbündnises CONAIE, das die Proteste anführte: Am 14. Juni, kurz nach Mitternacht, nahmen ihn Sicherheitskräfte in Cotopaxi fest. Er wurde angeklagt wegen „Blockierens öffentlicher Infrastruktur“ und kam noch am Abend desselben Tages frei. Doch drohen ihm nun laut AI strafrechtliche Sanktionen.
Sechs Tote bei Protesten
Sechs Menschen starben bei den Protesten. Unter anderem soll ein Demonstrant in Puyo von einer Tränengasgranate im Gesicht getroffen worden sein, wie die Deutsche Welle schreibt. Zwischen 300 und 600 Personen sollen verletzt worden sein, so Der Spiegel. Am 1. Juli einigten sich Regierung und Indigenen-Verbände: Auf Vermittlung der Bischofskonferenz Ecuadors unterzeichneten sie in Quito eine gemeinsame Erklärung. Laut Iza wurden die Proteste vorübergehend „ausgesetzt“, so Der Spiegel weiter. Im Gegenzug sollen die Treibstoffpreise gesenkt und die Budgets für Bildung und Gesundheit angehoben werden. Ein Teilerfolg für die Protestierenden – doch die Gewalt gegen die Demonstrierenden und die willkürlichen Verhaftungen müssen geahndet werden.
Nehmen Sie an unserer Petition teil und unterstützen Sie die Betroffenen
Wir fordern die dortige Regierung auf, die Kriminalisierung friedlicher Proteste und willkürliche Inhaftierungen zu beenden sowie die Selbstbestimmungsrechte der Indigenen zu schützen. Engagieren Sie sich gemeinsam mit uns - vielen Dank!