Ecuador: Mädchen im Einsatz für die Umwelt bedroht

Indigene demonstrieren im März vor dem Verfassungsgericht und fordern die Vollstreckung des Urteils, über 400 Gasfackeln der Erdöl-Förderanlagen stillzulegen.
Neun Mädchen kämpfen gegen die schädlichen Gasfackeln bei der Ölgewinnung im Amazonas. Sie gewinnen vor Gericht, doch der Staat setzt das Urteil nicht um. Engagieren Sie sich mit unserer Petition für den Schutz der Aktivistinnen und eine saubere Umwelt.
Protestieren Sie für
  • die Umsetzung des Urteils
  • den Schutz der Aktivistinnen
Protestieren Sie bei

Fiscal general Diana Salazar, Generalstaatsanwältin in Ecuador über die Botschaft der Republik Ecuador, S. E. Herrn Diego Fernando Morejon Pazmiño, Berlin

53 Tage verbleibend
Sehr geehrte Frau Generalstaatsanwältin,

die 14-jährige Leonela Moncayo ist eine von neun minderjährigen Klimaaktivistinnen, die vor Gericht ein historisches Urteil erwirkt haben. Der ecuadorianische Staat wird darin verpflichtet, alle Gasfackeln zu beseitigen, die erheblich zur Klimakrise beitragen und die Gesundheit der dort lebenden Menschen schädigen. Seit Inkrafttreten des Urteils wurden aber bislang weder Umweltsanierungsmaßnahmen eingeleitet, noch wurde das Recht auf Gesundheit oder andere Rechte wiederhergestellt. Die Mädchen wurden bedroht, eingeschüchtert und stigmatisiert.

Ich fordere die ecuadorianischen Behörden nachdrücklich auf, die Sicherheit der neun klagenden Mädchen zu gewährleisten, damit sie ihre Arbeit zum Schutz der Menschenrechte und des Klimas in einem sicheren Umfeld ausüben können. Ich fordere den ecuadorianischen Staat darüber hinaus dazu auf, alle im Gerichtsurteil angeordneten Maßnahmen durchzuführen.

Hochachtungsvoll
Estimada Señora Fiscal General:

Leonela Moncayo, de 14 años, es una de las nueve activistas climáticas menores de edad que lograron una sentencia histórica en la corte. En ella, se obliga al Estado ecuatoriano a eliminar todos los mecheros de gas que contribuyen significativamente a la crisis climática y dañan la salud de las personas que viven allí. Desde que la sentencia entró en vigor, no se han iniciado medidas de remediación ambiental ni se ha restaurado el derecho a la salud u otros derechos. Las niñas han sido amenazadas, intimidadas y estigmatizadas.

Insto encarecidamente a las autoridades ecuatorianas a garantizar la seguridad de las nueve niñas demandantes para que puedan realizar su labor de protección de los derechos humanos y el clima en un entorno seguro. Además, insto al Estado ecuatoriano a implementar todas las medidas ordenadas en la sentencia judicial.

Atentamente,
Anrede
Land

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Mit Absenden der Nachricht wird den Verantwortungsträgern eine E-Mail mit unserer gemeinsamen Forderung, Ihrer Anmerkung sowie Vorname/Nachname und Ihrer E-Mail-Adresse zugestellt.

Festnahme auf Weg zur Demonstration

„Schafft die Gasfackeln ab und entzündet das Leben!“ hieß das Motto einer Demonstration am 12. März in Ecuador. Zusammen mit anderen Mädchen war die 14-jährige Klimaaktivistin Leonela Moncayo aus der Provinz Sucumbíos auf dem Weg zur Kundgebung in Quito. Doch Militärs hielten die Minderjährigen im Kanton Cascales auf und nahmen sie für zwei Stunden fest. 

Kampf gegen die Verschmutzung

Seit vier Jahren kämpfen Leonela Moncayo und acht weitere Aktivistinnen im Alter zwischen elf und 19 Jahren gegen die Umweltverschmutzung durch das Abfackeln von Gas bei der Förderung von Öl in den Provinzen Sucumbíos und Orellana am Amazonas. 2020 hatten die Mädchen den Staat erfolgreich vor dem Gerichtshof der Provinz Sucumbíos verklagt, berichtet das Nachrichtenportal amerika21. Die Fackeln setzen 250 Schadstoffe frei, die alle extrem klima-, umwelt- und gesundheitsschädlich sind. Die Rate an Krebserkrankungen in der Region ist hoch, und überproportional viele Frauen sind betroffen, so die spanische Zeitung El Paîs. In dem Urteil von 2021 stellte das Gericht nach Informationen von amerika21 fest, „dass der ecuadorianische Staat die Menschenrechte auf eine gesunde Umwelt und auf Gesundheit missachtet und seinen Verpflichtungen zur Eindämmung des Klimawandels nicht nachkommt.“ In der Folge sollte die Regierung die Gasfackeln entfernen und den betroffenen Gemeinden Entschädigungen zahlen. 

Gerichtsurteil nicht umgesetzt 

Doch es geschah das Gegenteil: 447 dieser Fackeln sollen im Amazonasgebiet in Betrieb gewesen sein, als das Urteil fiel. Inzwischen seien es sogar 486, so amerika21. Die Bergbau- und Energieministerin Andrea Arrobo erklärte, die Regierung habe zwei Gasfackeln beseitigt und damit dem Urteil entsprochen, berichtet Amnesty International. Darüber hinaus halte Arrobo die protestierenden Mädchen für „manipuliert“. Um auf die bestehenden Missstände aufmerksam zu machen, sprachen die neun Mädchen am 21. Februar erneut vor der Nationalversammlung. Doch es gibt offensichtlich Kräfte in Ecuador, die solche Stimmen nicht möchten: Am 26. Februar explodierte eine Bombe vor dem Haus von Leonela Moncayo. Glücklicherweise wurde niemand verletzt.

Protestieren Sie gemeinsam mit uns gegen die Bedrohung, Einschüchterung und Stigmatisierung der minderjährigen Aktivistinnen. Bestärken wir ihre Menschenrechte auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit sowie auf eine saubere Umwelt! Zudem fordern wir die Regierung auf, ihren Verpflichtungen nachzukommen und die Gasfackeln zu entfernen. 

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