Ägypten: Christen droht Abschiebung

Christenverfolgung
Vor brutalen Angriffen floh ein zum Christentum konvertierter Familienvater 2014 aus dem Jemen nach Ägypten. Dort kam er 2021 ins Gefängnis. Nun soll er abgeschoben werden. Nehmen Sie an unserer Petition teil und setzen Sie sich mit uns für den Stopp der Abschiebungspläne ein.
Protestieren Sie für
  • die Freilassung von Abdul-Baqi Saeed Abdo
  • den Stopp der Abschiebungspläne
Protestieren Sie bei

Mahmoud Tawfiq, Ministry of Interior, Kairo, Ägypten

In Kopie an

Botschaft der Arabischen Republik Ägypten, S. E. Herrn Khaled Galal Abdelhamid, Berlin

Am 31.12.2023 abgelaufen
Sehr geehrter Herr Minister,

der jemenitische Asylsuchende Abdul-Baqi Saeed Abdo, der willkürlich im Gefängnis Al-Qanater 1 nördlich von Kairo inhaftiert ist, soll in den Jemen abgeschoben werden. Er wurde am 21. Dezember 2021 von Sicherheitskräften in seiner Wohnung in Kairo festgenommen.

Ich bitte Sie höflich, Abdul-Baqi Saeed Abdo unverzüglich freizulassen, da seine Inhaftierung lediglich mit der Ausübung seiner Rechte auf Meinungs-, Gewissens- und Glaubensfreiheit zusammenhängt. Bitte stoppen Sie alle Pläne, ihn in den Jemen abzuschieben, wo er in großer Gefahr wäre, verfolgt zu werden. Bitte ermöglichen Sie ihm Zugang zu seiner Familie, seinen Rechtsbeiständen und dem UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR).

Hochachtungsvoll
السيد الوزير،

من المقرر ترحيل طالب اللجوء اليمني عبد الباقي سعيد عبده، المسجون في سجن القناطر 1، شمال القاهرة، إلى اليمن. حيث اعتقلته قوات الأمن من منزله في القاهرة في 21 ديسمبر/كانون الأول 2021.

أطلب من سيادتكم التكرم بإطلاق سراح عبد الباقي سعيد عبده فورًا، حيث يبدو أن اعتقاله مرتبط فقط بممارسة حقوقه في حرية التعبير والضمير والمعتقد. لذا يُرجى وقف أي خطط لترحيله إلى اليمن، حيث سيكون عرضةً لخطر الاضطهاد. يُرجى السماح له بالاتصال بأسرته، ومحاميه، والمفوضية السامية للأمم المتحدة لشؤون اللاجئين.

وتفضلوا بقبول وافر الاحترام والتقدير
Anrede
Land

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Der Fall Abdul-Baqi Saeed Abdo

Zusammen mit seiner Frau und vier Kindern lebte Familienvater Abdul-Baqi Saeed Abdo im Jemen unweit der Stadt Taiz. 2013 konvertierte Abdo zum Christentum. Daraufhin wurden er und seine Familie schwer angegriffen: Der Konvertit verlor seine Arbeit, und Unbekannte beschädigten sein Auto, berichtet Am­nesty International (AI). Doch das war erst der Anfang einer tödlichen Verfolgung: Im Juni 2014 wurde das Haus der Familie in Brand gesteckt; Abdos Frau starb dabei. Nach dieser Tragödie blieb dem Witwer nur noch das Los, den Jemen zu verlassen. Im August 2014 floh er mit seinen Kindern nach Ägypten. Dort meldete er sich als Flüchtling beim Hochkommissariat für Flüchtlinge der Vereinten Nationen. Doch Frieden fand die Familie nicht.

Abdo schrieb regelmäßig in sozialen Medien über seinen Kirchen-Übertritt und seinen Glauben. Am 15. Dezember 2021 standen fünf Sicherheitskräfte in Zivil vor seiner Wohnung in Kairo. Sie nahmen Abdo fest. Zwei Wochen lang wusste seine Familie nicht, wo er sich aufhält, so AI. Die Behörden verweigerten jegliche Auskunft. Dann kam von der Staatsanwaltschaft der Staatssicherheit die Anordnung einer Untersuchungshaft. Die Begründung: „Mit­gliedschaft in einer terroristischen Gruppe“ und „Diffamierung der islamischen Religion“.

Seit über 20 Monaten in Haft

Mittlerweile befindet sich der jemenitische Asylsuchende seit über 20 Monaten im Gefängnis. Ohne eine Möglichkeit, die Rechtmäßigkeit seiner Inhaftierung anzufechten, sei die Untersuchungshaft verlängert worden. Jetzt soll der Familienvater in den Jemen abgeschoben werden. Doch dort könnten ihm laut AI willkürliche Inhaftierung, Folter, Misshandlung oder Tod drohen, u. a. „durch die Tö­tung durch bewaffnete Gruppen oder nichtstaatliche Akteure oder ein To­desurteil“.

Abdul-Baqi Saeed Abdo muss vor einer Abschiebung in den Jemen bewahrt und seine Rechte auf Meinungs- und Glaubensfreiheit müssen anerkannt werden. In Ägypten gilt u. a. das Flüchtlings-Abkommen der Vereinten Nationen, welches geflüchteten Menschen wie Abdo eigentlich Schutz gewährt. In unserer Petition bitten wir die ägyptischen Behörden, die Meinungs- und Glaubensfreiheit zu respektieren, Abdul-Baqi Saeed Abdo unverzüglich freizulassen und ihn nicht in den Jemen abzuschieben, wo ihm große Gefahr droht.

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