
Autorin
Sibylle Giersiepen
Ehrenamtliches Aufsichtsratsmitglied Hoffnungszeichen e.V.
Einer trage des anderen Last (Gal.6,2)
Dieser Satz geht mir in letzter Zeit immer wieder durch den Kopf. Als Bahnfahrerin denke ich an ganz konkrete Situationen, wenn man sich beim Gepäcktragen hilft, und sehe den jungen Mann vor mir, wie er selbstverständlich und freundlich einer hochbetagten Dame die Koffer ins Abteil trägt.
Das sind schöne Momente, in denen die Welt „in Ordnung“ ist. Aber der Satz gilt für mich auch und besonders in schwierigen Situationen, wenn sich schlechte Nachrichten häufen, es Freunden und Freundinnen, jemandem in der Familie oder einem selbst nicht gut geht. Wer trägt die Last mit? Wie kann man sich gegenseitig etwas abnehmen von der Last?
Es kann sehr herausfordernd sein zu sehen: Ja, im Leben gibt es Lasten, die zu tragen sind, aber gleichzeitig können wir Menschen sie miteinander tragen, uns gegenseitig etwas abneh-men. So ist die Last des Lebens mal kleiner, mal größer, aber wir können sie teilen und damit erträglicher, leichter machen. Und uns dabei begleitet wissen von einem Gott, der es vermag, die Last der Welt zu tragen.
Herzlichst Ihre
Sibylle Giersiepen