Malawi

Verfolgt und diskriminiert

Von Albinismus betroffene Menschen leiden unter Verfolgung, Diskriminierung und Gewalt. Hoffnungszeichen steht ihnen zur Seite.
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Im Bezirk Dedza erhalten fünfzig Menschen mit Albinismus Unterstützung in der Gesundheitsversorgung und der Wahrung ihrer Rechte.
Im Bezirk Dedza erhalten fünfzig Menschen mit Albinismus Unterstützung in der Gesundheitsversorgung und der Wahrung ihrer Rechte.

Ein Leben in Angst, Armut und weitgehender Isolation: für Menschen mit Albinismus in Malawi ist das die Realität. Gesundheitliche Beschwerden durch die Krankheit, die ständige Angst vor Verfolgung und die erlebte Diskriminierung zwingen Betroffene in ein zurückgezogenes, oft sehr einsames Leben. Seit November 2017 setzt sich Hoffnungszeichen für die in Malawi lebenden Menschen mit Albinismus ein und steht ihnen zur Seite. Mit der lokalen Partnerorganisation, der Katholischen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden (CCJP), stärkt Hoffnungszeichen deren Rechte.

Ein Leben mit Albinismus

Albinismus ist eine angeborene und vererbbare Stoffwechselerkrankung. Bei dieser Krankheit kann der Körper keine Farbpigmente (Melanin) bilden, wodurch Betroffene eine hellere Haut-, Augen- und Haarfarbe haben. In Afrika leben besonders viele Menschen mit Albinismus. Laut ARD kommt Albinismus hier rund viermal häufiger vor als in Europa.

Menschen mit Albinismus werden ausgegrenzt und erfahren Gewalt, weil Aufklärung über die Krankheit fehlt und sie als Behinderung angesehen wird. Vor allem ein starker Aberglaube an die heilenden Kräfte der Körperteile von Menschen mit Albinismus bedroht die Betroffenen. Das Projektgebiet, der Bezirk Dedza in Zentral-Malawi, hat rund 620.000 Einwohner. Dort werden laut der Partnerorganisation CCJP besonders viele Straftaten gegen Menschen mit Albinismus begangen. Viele Übergriffe bleiben unaufgeklärt, da spezifische Gesetze und das Wissen bei Polizei und Justiz fehlen. Gesundheitliche Begleiterscheinungen wie Hautkrebs, Bewegungseinschränkungen sowie Sehbehinderungen und eine mangelnde medizinische Versorgung erschweren die Lebenssituation der Menschen zusätzlich.

So helfen wir

Zusammen mit CCJP hilft Hoffnungszeichen Menschen mit Albinismus mit medizinischer Fürsorge und Rechtsbeistand. In Seminaren werden sowohl das medizinische Personal als auch die von Albinismus Betroffenen über den Umgang mit der Krankheit geschult. „Das Training hat uns die Augen geöffnet und geholfen, Probleme im Zusammenhang mit Albinismus wirklich zu verstehen. Vorher wussten wir nicht, wie wir Betroffenen helfen können“, erzählt ein Teilnehmer der Schulung für medizinische Fachkräfte. Als Schutz für die Haut vor der starken Sonneneinstrahlung erhalten die Betroffenen Schirme, Hüte und Sonnencreme. Für die empfindlichen Augen verteilen wir Sonnenbrillen.

Die Einwohner des Bezirks Dedza werden in Schulungen und Aufklärungskampagnen für die schwierige Lebenslage der Menschen mit Albinismus und für die Krankheit sensibilisiert. Dabei werden die von Albinismus betroffenen Menschen selbst aktiv: Sie tragen zur Aufklärung der Gemeinschaft über ihre Rechte bei und berichten bei öffentlichen Veranstaltungen über ihren Alltag. Sie wollen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können und akzeptiert werden. Die Zeit der Angst, Isolation und Einsamkeit soll Geschichte sein.

Eine Auszeichnung als Zeichen der Solidarität

Die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg, die das Projekt maßgeblich unterstützt, hat Hoffnungszeichen für das Engagement in Malawi Ende April einen Preis verliehen. „Es ist großartig, dass die Menschen in Baden-Württemberg eine Solidarität zu den Menschen in Malawi zeigen. Die Auszeichnung dieses Projektes ist eine öffentliche Anerkennung der schwierigen Lebenslage von Menschen mit Albinismus in Malawi“, betont Klaus Stieglitz, Zweiter Vorstand von Hoffnungszeichen.

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