Armenien

Schafe für Anusch und ihre Kinder

Die Versorgung armer Familien mit Nutztieren wie Schafen oder Kühen kann die Lebenssituation der Menschen verbessern und ihnen Perspektiven bieten.
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Dorfvorsteher Avetik Seropyan freut sich, dass schon 30 bedürftige Familien seines Ortes mit „Startschafen“ versorgt wurden. Weitere 31 Familien sollen folgen und damit die Chance erhalten, ihrer großen Armut ein Ende zu bereiten.
Dorfvorsteher Avetik Seropyan freut sich, dass schon 30 bedürftige Familien seines Ortes mit „Startschafen“ versorgt wurden. Weitere 31 Familien sollen folgen und damit die Chance erhalten, ihrer großen Armut ein Ende zu bereiten.

Viehzucht bringt Milch, Käse und Wolle

Anusch Nersisyan strahlt. Mit ihrer vierjährigen Tochter Marine auf dem Arm erzählt sie von den acht Schafen, die sie von Hoffnungszeichen bekommen hat. Sie erzählt unseren Projekt-Verantwortlichen aus Konstanz, Marie-Luise Disterheft und Dirk Baldenhofer, die sie gemeinsam mit unseren armenischen Mitarbeitenden Wigen Aghanikjan und Aljona Zeytunyan besuchen:

Anusch Nersisyan (Mitte) und ihre Familie sind dankbar für die Schafe, die sie von Hoffnungszeichen erhalten haben. Diese helfen bei der Versorgung mit Milchprodukten.

Milch, Joghurt, Käse, Wolle, all das haben wir jetzt regelmäßig. Dadurch geht es uns jetzt wirklich besser als vorher. Verkaufen kann ich noch nichts, ich brauche bislang alles für uns.

Anusch Nersisyan

Mutter aus Hovit

Aber immer genügend Milchprodukte vor allem für die Kinder zu haben, ist für die kleine Familie ein enormer Fortschritt.

Anusch Nersisyan (Mitte) und ihre Familie sind dankbar für die Schafe, die sie von Hoffnungszeichen erhalten haben. Diese helfen bei der Versorgung mit Milchprodukten.
Anusch Nersisyan (Mitte) und ihre Familie sind dankbar für die Schafe, die sie von Hoffnungszeichen erhalten haben. Diese helfen bei der Versorgung mit Milchprodukten.

Nachhaltige Hilfe für Bedürftige

Anusch lebt mit ihren beiden Töchtern und ihrer Schwiegermutter Sona in der nordarmenischen Gemeinde Hovit in einer Baracke. Sie war nach dem schrecklichen Erdbeben 1988, bei dem die Familie ihr Haus verlor, eigentlich als Notunterkunft gedacht. Doch die Not nahm nach dieser Katastrophe nie wieder ein Ende – Anusch und ihre Kinder kennen gar nichts anderes als Armut und Entbehrung. Sargis, der Mann von Anusch, arbeitet in Russland, weil er zu Hause keine Chance dazu hat. Das tun viele armenische Männer; und nicht selten brechen die Kontakte zu ihnen ab, und sie kehren nicht zu ihren Familien zurück, was die Not ihrer Angehörigen verschärft.

Dieses traurige Schicksal blieb Anusch und ihren Kindern erspart. Sargis überweist regelmäßig kleine, hart erarbeitete Geldbeträge, um seine Lieben daheim zu unterstützen. Das ist eine Hilfe – reicht aber nicht, um alle Grundbedürfnisse zu stillen.

Unkomplizierte Haltung

Rund 170 Haushalte gibt es in dem kleinen Dorf Hovit in der verarmten Provinz Schirak. Neben Anusch haben bisher 30 weitere bedürftige Familien je acht Schafe erhalten. Die genügsamen Tiere sind leicht zu pflegen. Ein örtlicher Hirte treibt sie in den warmen Monaten auf die Weide. In den Haushalten, in denen das Nötigste fehlt, in denen nur ein Elternteil da ist oder niemand bezahlte Arbeit hat, in denen alte Menschen auf sich gestellt sind oder wegen Krankheit übermäßig hohe Ausgaben zu tätigen sind, kann die relativ unkomplizierte, aber ertragreiche Haltung dieser Tiere eine große Unterstützung sein. Deshalb sollen den bisherigen Familien weitere 31 folgen. 

Ein Hirte treibt die Schafe des Dorfes von März bis Oktober auf die Weide. Dadurch wird auch ihm ein Einkommen ermöglicht.
Ein Hirte treibt die Schafe des Dorfes von März bis Oktober auf die Weide. Dadurch wird auch ihm ein Einkommen ermöglicht.

„Alles Leute, die extrem arm sind“, erläutert Ortsvorsteher Avetik Seropyan. Der engagierte Mann schaut, dass die Empfängerfamilien gut mit den Schafen umgehen und dass zunächst der Bestand vergrößert wird. „Den meisten ist das schon gelungen, viele haben mittlerweile zehn oder zwölf Tiere“, weiß er zu berichten. Die ersten neugeborenen Lämmer müssen von den Familien auch weitergegeben werden, um weitere Familien mit Schafen zu versorgen. 

Dirk Baldenhofer

Selbstverständlich erhalten die Projektteilnehmer zu Beginn der Schafzucht Hilfe. Eine Einweisung, tierärztliche Untersuchungen und anfänglich auch Futter bekommen die Familien mit auf den Weg.

Dirk Baldenhofer

Hoffnungszeichen-Mitarbeiter

Tierzucht schafft Einkommen

Weil die Unterstützung bedürftiger Familien mit Schafen in verschiedenen Ortschaften der Provinz Schirak so erfolgreich ist, planen wir von Hoffnungszeichen auch ein entsprechendes Projekt mit Kühen. Diese Tiere können ebenfalls sehr ertragreich sein, die Voraussetzungen sind allerdings andere:

Dirk Baldenhofer

Kühe sind teurer in der Anschaffung. Haltung und Pflege erfordern mehr Fachwissen. Für das geplante Kuhprojekt werden wir mit den Verantwortlichen vor Ort Familien aussuchen, die schon Erfahrung im Halten von Kühen haben und die räumlichen Möglichkeiten dafür schaffen können – einen festen Kuhstall und eine angemessene Weidefläche. Auch für die Kühe ist der Austrieb auf die Weide mit Hirten angedacht.

Dirk Baldenhofer

Hoffnungszeichen-Mitarbeiter

Unsere Tierzuchtprojekte helfen vielen armenischen Familien nachhaltig und verbessern deren Ernährungs- und Einkommenssituation:

  • Mit einer Spende von 90 Euro ermöglichen Sie die Beschaffung eines Schafes.
  • Schon mit 30 Euro unterstützen Sie den Einweisungskurs für eine Familie sowie Medikamente und Startnahrung für die Tiere.

Vielen Dank für jede Gabe!

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