Nordkenia

Hoffnung für Mütter und Kinder

Müttersterblichkeit und Mangelernährung sind im nordkenianischen Illeret weit verbreitet. Hoffnungszeichen hilft mit Spezialnahrung und geburtsvorbereitenden Schulungen.
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Akarkar Lomalinga’a macht sich Sorgen um ihren Sohn David. Er ist wie viele Kinder im kenianischen Illeret kraftlos und zu dünn.
Akarkar Lomalinga’a macht sich Sorgen um ihren Sohn David. Er ist wie viele Kinder im kenianischen Illeret kraftlos und zu dünn.

Kraftlos lehnt sich der acht Monate alte David an seine Mutter. Der Kopf wirkt überproportional groß, die Ärmchen auffallend dünn. Beschützend hält seine Mutter Akarkar Lomalinga’a ihn im Arm. Die Sorge um ihren geschwächten Sohn steht ihr ins Gesicht geschrieben; Akarkar wirkt müde und angespannt. „Ich bin verwitwet und habe noch vier andere Kinder, um die ich mich kümmern muss. Doch wir haben nicht genug zu essen. Unser Leben ist sehr hart, aber ich gebe die Hoffnung auf ein besseres Leben nicht auf “, erzählt sie mir.

Leid und Sorge wegen der Dürre

Diese Sorgen kennen viele Eltern im kenianischen Dorf Illeret ganz im Norden an der Grenze zu Äthiopien. Hier im Bezirk Marsabit herrscht ein hohes Maß an akuter Unterernährung; Armut und leere Mägen gehören zum Alltag der Bevölkerung. Die Gegend ist eine der am stärksten von Dürre betroffenen Regionen in Kenia. Die Menschen gehören dem Stamm der Dassenech an. Als Viehhirten in dieser abgeschnittenen Region leiden sie besonders unter der anhaltenden Trockenheit. Vor allem um ihre Kinder machen sie sich Sorgen. So berichtet der Familienvater Job Komoi: „Letztes Jahr sind 300 meiner Ziegen wegen der Dürre gestorben. Seitdem hat sich mein Leben sehr verschlechtert. Meine Kinder können nicht mehr zur Schule gehen und oft habe ich nicht einmal etwas zu essen für sie.“

Insbesondere Kinder, aber auch Schwangere sind durch die Mangelernährung besonders anfällig für ernstzunehmende Krankheiten und dringend auf Behandlungen angewiesen. Doch die Gesundheitsversorgung vor Ort ist unzureichend. Für den ganzen Bezirk, in dem etwa 21.000 Menschen leben, gibt es nur eine einzige notdürftig ausgestattete Gesundheitseinrichtung, der es an Personal mangelt. Oftmals machen sich Schwangere oder Familien mit kranken Kindern erst auf den Weg zur Klinik, wenn ihr Zustand eigentlich schon zu schlecht ist.

Krankheiten vorbeugen, Hunger bekämpfen

Hier setzt Hoffnungszeichen mit vorbeugenden Maßnahmen an. In einem breit angelegten Programm werden Kranke untersucht und diagnostiziert, mangelernährte Kinder erhalten eine kraftspendende Spezialnahrung und Schwangere werden geburtsvorbereitend betreut. In Marsabit herrscht die vierthöchste Müttersterblichkeitsrate in ganz Kenia. Um sie zu reduzieren, sollen die schwangeren Frauen regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen gehen und auch ihre Kinder nicht zu Hause, sondern in der Klinik gebären. Das gelingt durch die Schulung von ehrenamtlichen Gesundheitshelfern, die in den Gemeinden Aufklärungsarbeit leisten. Eine, die von diesen Maßnahmen profitiert hat, ist Haltata Elgite. Für ihren Sohn war die Hilfe von Hoffnungszeichen lebensrettend. „Als ich mit meinem vierten Kind schwanger war, wurde ich von den ehrenamtlichen Helfern darüber informiert, wie wichtig die Geburtsvorbereitung ist und habe mein Kind schließlich auch in der Klinik bekommen. Mein Sohn kam mit Atemproblemen auf die Welt, konnte in der Klinik aber gleich behandelt werden und jetzt ist er zum Glück gesund. Ich will gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn ich das Kind zu Hause bekommen hätte.Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung“, erzählt die Kenianerin.

Die Arbeit von Hoffnungszeichen zeigt erste Erfolge. Mehr als 720 Frauen konnten bereits geburtsvorbereitend betreut werden und 1.014 unterernährte Kinder wurden für das Ernährungsprogramm angemeldet. Doch die Trockenheit hält an und ausgezehrte Mütter können ihre Kinder oft nicht stillen. Wir stehen also weiterhin vor großen Herausforderungen und sind auf Ihre Unterstützung angewiesen. Mit 90 Euro können sechs Kleinkinder die lebensrettende Nahrungsbehandlung erhalten. Mit 15 Euro bekommt eine Mutter, die vor Ort entbindet, ein „Mama-Paket“ mit wichtigen Hygieneartikeln wie Seife, Desinfektionsmittel, einem Handtuch und Creme. Im Namen der Menschen aus Illeret: Danke für Ihren Beistand!

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