Kenia

Nicht mehr allein

Unverheiratet Mutter zu werden, hat im ländlichen Kenia oft soziale Ächtung zur Folge. Wir unterstützen „ausgestoßene“ Frauen mit einem Schulungsprogramm und Nahrungsmittelhilfe.
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Buyole Tesfaye (Name geändert) und ihre zweijährige Tochter sind dank der Hilfe von Hoffnungszeichen zum ersten Mal seit langer Zeit in Sicherheit.
Buyole Tesfaye (Name geändert) und ihre zweijährige Tochter sind dank der Hilfe von Hoffnungszeichen zum ersten Mal seit langer Zeit in Sicherheit.

Angst im eigenen Zuhause

Buyole Tesfaye (Name geändert) stellt einen Blechtopf, eine Thermoskanne und eine Tasse sorgsam auf dem festgestampften Sandboden ihrer Hütte ab, um das Essen zuzubereiten. In der aus Holzstäben und Decken erbauten kleinen Rundhütte befinden sich sonst kaum Gegenstände, aber die 20-Jährige ist trotzdem zufrieden. Es ist das erste Mal seit längerer Zeit, dass sie sich gemeinsam mit ihrer zweijährigen Tochter in Sicherheit fühlt. Vorher lebte sie in Angst, nachdem Buyole ihr Kind bekommen hatte, ohne verheiratet zu sein, und das bedeutet, dass sie praktisch ausgestoßen ist – und sozusagen vogelfrei. Sie berichtet von mehreren Vergewaltigungen und Vergewaltigungsversuchen direkt in ihrer Hütte.

Gestärkt durch die Gemeinschaft

Hoffnungszeichen-Mitarbeiter wurden auf Buyole und ihre Lebensumstände bei einer Nahrungsmittelverteilung im nordkenianischen Dukana aufmerksam, und seitdem helfen sie der jungen Mutter regelmäßig. Buyole ist nicht die einzige „Ausgestoßene“; viele andere Frauen mit ihren Kindern teilen dieses Schicksal. Die regelmäßige Versorgung mit Nahrungsmittel- und Hygieneartikeln hilft ihnen sehr, doch eine langfristige Verbesserung ihrer Situation ist nur zu erreichen, wenn die Frauen gestärkt und gebildet werden und die Chance bekommen, ein eigenes Einkommen zu verdienen. Im Rahmen unseres Trainingsprojektes für Frauen erhielt Buyole neben Lebensmittelgutscheinen auch ein Radio, um während der Corona-Pandemie an speziell dafür konzipierten Menschenrechtsschulungen teilzunehmen. Nachdem die pandemiebedingten Versammlungsverbote aufgehoben wurden, führt Hoffnungszeichen vor Ort Gruppentrainings für 100 Frauen durch, um sie menschenrechtlich, unternehmerisch und psychosozial zu schulen.

Damit Buyole nicht mehr schutzlos ist, wurde ihre Wohnhütte auf ein Grundstück zu denen anderer Frauen gestellt, die in der gleichen Situation sind wie sie. Die Nachbarinnen helfen sich gegenseitig. Einige Küchenutensilien, Gebrauchtkleidung und eine Schlafmatratze für Buyole waren schnell organisiert. Eine Anstellung als Wäscherin ermöglicht ihr, nun etwa 10 Euro im Monat selbst zu verdienen.

Unabdingbare Lebensgrundlagen sichern

Mit einer Spende von 27 Euro können Sie die monatliche Unterstützung einer Mutter wie Buyole mit Lebensmitteln sichern. 16 Euro ermöglichen einer Frau die Teilnahme an einer Schulung. Wie Buyole können auf diese Weise viele Frauen ihren Weg aus der gesellschaftlichen Ächtung finden. Danke dafür!

Diese Hilfe in Kenia unterstützen

Unser Einsatz für Menschenrechte

Vielen Menschen fehlen die Mittel, um ein menschenwürdiges Dasein zu führen. Ein Mensch braucht u.a. Kleidung, Nahrung, Unterkunft und Hygiene sowie die Möglichkeit zur Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen, Teilhabe am gesellschaftlichen und politischen Leben und eine Arbeit zu einem angemessenen Lohn. Hoffnungszeichen schafft mit Menschenrechts- und Nothilfeprojekten – in diesem Fall für verstoßene, diskriminierte Frauen – die Mindestvoraussetzungen für ein Leben in Würde durch Bereitstellung von Hilfsgütern, Teilhabe am gemeinschaftlichen Leben, sicheres Wohnen und eigenes Einkommen.

Thema: Menschen­rechte

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