„Angesichts der Situation kann man nichts beschönigen. Es ist schwer in Worte zu fassen und es ist schrecklich.“ Wenn Chol Thomas Dongrin von der aktuellen Hungerlage im Südsudan schreibt, dann ist es ehrlich und direkt. Er ist Mitarbeiter von Hoffnungszeichen und berichtet regelmäßig aus Rumbek über die Geschehnisse in seinem Heimatland. „Ich habe ganz persönliche Erfahrungen von Hunger im Südsudan und speziell in Rumbek – meinem Zuhause. Und gleichzeitig spreche ich heute für die Kranken und Schwachen im Land. Menschen haben tagelang kein Essen. Die Kriminalität, wie zum Beispiel Plünderungen, ist gestiegen. Frauen, Kinder und Ältere bitten in den Straßen um Nahrung und wegen der kollabierenden Wirtschaft, übersteigen die Preise für Grundnahrungsmittel die Kaufkraft der meisten. Die aktuelle Lage ist besonders entsetzlich, da, im Vergleich zum vergangenen Jahr, als der Hunger im April und Mai begann, dieses Jahr die meisten ihre Vorräte bereits im Januar aufgebraucht hatten. Jetzt haben sie kein Essen mehr. Wenn sie keine Hilfe erhalten, dann werden die kommende Zeit und die Folgen kaum beschreibbar sein.“
Verlorene Generation durch Hunger und Trauma?
„In dieser Situation, mit dem anhaltenden Konflikt zwischen der Regierung und der Opposition, der vielerorts ausgefallenen oder kargen Ernte und den existentiellen Sorgen der Betroffenen müssen wir handeln. Als internationale Gemeinschaft und als Einzelne“, bittet Reimund Reubelt, Erster Vorstand der Menschenrechts- und Hilfsorganisation Hoffnungszeichen aus Konstanz am Bodensee. „Wir sprechen hier inzwischen nicht nur von körperlichen Belastungen wie schweren Krankheiten und Unterernährung, sondern auch von psychischen Folgen. Das Trauma dieser anhaltenden Katastrophe hinterlässt eine gezeichnete Generation. Gerade deshalb ist unsere solidarische Hilfe in den Zeiten des Hungers nötig“, fügt er hinzu.
Den kompletten Hilferuf von Chol Thomas Dongrin können Sie hier nachlesen:
Für Fragen zu den Hintergründen der Katastrophe und der politischen Dimension steht Ihnen Klaus Stieglitz, Zweiter Vorstand und Menschenrechtsexperte von Hoffnungszeichen, zur Verfügung.
Hoffnungszeichen bittet um Spenden auf das Konto DE54 5206 0410 0400 0019 10 bei der EB Kassel (BIC: GENODEF1EK1) unter dem Stichwort „Südsudan“ oder online.
Hungerkatastrophe Südsudan: „Es ist schwer in Worte zu fassen, es ist schrecklich“