
- ein sofortiges Ende der Kampfhandlungen
- den Schutz der Zivilbevölkerung
Botschaft der Republik Sudan, I.E. Frau Ilham Ibrahim Mohamed Ahmed, Berlin
der Krieg im Sudan geht in sein drittes Jahr. Ich bin schockiert über die Gewalt, der die sudanesische Zivilbevölkerung in den Kämpfen zwischen dem sudanesischen Militär und den Rapid Support Forces (RSF) ausgesetzt wird. 12 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Vor allem in den Flüchtlingslagern herrscht Hunger und es gibt zahlreiche Berichte über Massaker, Vergewaltigungen und weitere Menschenrechtsverletzungen.
Wir fordern die Konfliktparteien im Sudan auf, die Kampfhandlungen einzustellen und das unsägliche Leid, das dem sudanesischen Volk durch diesen Krieg zugefügt wird, unverzüglich zu beenden. Der Not leidenden Bevölkerung muss Zugang zu überlebenswichtigen Hilfsgütern gegeben werden.
Hochachtungsvoll
The war in Sudan is now entering its third year. I am shocked by the violence to which the Sudanese civilian population is being subjected in the fighting between the Sudanese military and the Rapid Support Forces (RSF). 12 million people find themselves on the run. People are afflicted by hunger – especially in the refugee camps – and there are numerous reports of massacres, rapes and other human rights violations.
We call on the parties to the conflict in Sudan to cease hostilities and put an immediate end to the unspeakable suffering inflicted on the Sudanese people by this war. The population in need must be given access to essential relief supplies.
Yours sincerely
Vergessene Katastrophe im Sudan: Millionen Menschen leiden
Eine der größten humanitären Katastrophen unserer Zeit spielt sich laut den Vereinten Nationen (VN) im Sudan ab. Nach übereinstimmenden Angaben mehrerer VN-Organisationen, so berichtet Vatican News, wurden seit Ausbruch des Krieges vor zwei Jahren mehr als zwölf Millionen Menschen im Sudan vertrieben, acht Millionen davon innerhalb des Landes. Die Hälfte davon sind Kinder. Internationale Hilfe komme kaum an. Zum einen gebe es Zugangsbeschränkungen, zum anderen blieben die finanziellen Hilfen der Weltgemeinschaft weit hinter dem Bedarf zurück.
Schwere Verbrechen
In diesem Krieg geht es um Macht, Einfluss und Ressourcen: fruchtbare Böden, Erdöl, Gold. 2021 putschten die Generäle Abdel Fattah al-Burhan und Mohamed Hamdan Dagalo gemeinsam gegen die zivile Übergangsregierung, die nach dem Sturz von Machthaber Omar Al-Bashir eingesetzt worden war. Als es um die Bildung einer neuen Regierung ging, zerstritten sich die beiden. Am 14. April 2023 kam es in der Hauptstadt Karthum zu offener Gewalt zwischen den Sudanesischen Streitkräften (SAF) unter Burhan und den Rapid Support Forces (RSF) unter Dagalo. Die Kämpfe weiteten sich auf das ganze Land aus. Die SAF kontrolliert mittlerweile den Großteil des Nordens und Ostens, die RSF die westliche Darfur-Region. Mehrere Anläufe zu Friedensverhandlungen blieben erfolglos, und die Situation wird immer komplexer: Je länger der Konflikt andauere, desto mehr Interessen im In- und Ausland mischten mit, erklärte der Deutschlandfunk Ende April.
Zahl der Opfer immens
Die Leidtragenden sind die Menschen. Viele leben unter schlimmsten Bedingungen. Ganze Landstriche sind verwüstet, Städte liegen in Trümmern. Frauen und Kinder sind besonders gefährdet. Mitte April drangen RSF-Kämpfer in das Flüchtlingslager Samsam in Nord-Darfur ein, in dem mindestens 500.000 Menschen leben, und töteten über 100 Menschen. „Seit Beginn des Konflikts gab es mehr als 29.000 Todesopfer, darunter 7.500 Zivilisten“, berichtet Vatican News. „Aber die wirkliche Zahl der Toten ist noch viel höher, wenn wir auch die Menschen berücksichtigen, die an Ursachen gestorben sind, die indirekt mit dem Krieg zusammenhängen.“
Ein Waffenstillstand und der Schutz der Zivilbevölkerung könnten weiteres Leid verhindern. Mit Ihrer Teilnahme unserer Protestaktion an die sudanesische Botschaft setzen Sie ein Zeichen: Fordern Sie gemeinsam mit uns die Einhaltung der Menschenrechte im Sudan und ein Ende der Gewalt!