„Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt können wegen der Corona-Pandemie nicht oder nur eingeschränkt zur Schule gehen. Besonders Kinder in Ländern des globalen Südens mit unzureichenden und überlasteten Bildungssystemen sind dadurch stark benachteiligt“, betont Reimund Reubelt, Erster Vorstand von Hoffnungszeichen, der Organisation für Menschenrechte, humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit in Konstanz. Laut Angaben der UNESCO sind rund 1,5 Milliarden junge Menschen auf der Welt aufgrund des Coronavirus von Schulschließungen betroffen. „Bildung zählt zu den wesentlichen Voraussetzungen, um Armut und Abhängigkeit zu überwinden und ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Die Corona-Pandemie nimmt vielen Kindern diese Chance.“
Hoffnungszeichen | Sign of Hope e.V. setzt sich weltweit in zahlreichen Projekten für Bildungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen ein. Die Organisation fördert gemeinsam mit lokalen Partnerorganisation den Schulbetrieb und ermöglicht Grund- und Berufsausbildungen.
So unterstützt der gemeinnützige Verein beispielsweise im afrikanischen Südsudan gemeinsam mit dem Orden der Loreto-Schwestern zahlreiche Kinder und Jugendliche dabei, einen Schulabschluss zu machen. Besorgt berichtet das Schulpersonal Mitarbeitern von Hoffnungszeichen über die Auswirkungen von Corona vor Ort: „Seit Beginn der Pandemie ist der Schulunterricht nur noch eingeschränkt oder zeitweise gar nicht mehr möglich gewesen. Neben dem fehlenden Unterricht fallen dadurch auch die Schulmahlzeiten für die Mädchen und Jungen aus. Aufgrund der Armut und fehlendem Einkommen der Eltern bekommen sie Zuhause oft nichts zu Essen. Manche Kinder müssen ein gesamtes Schuljahr wiederholen, da der Unterricht mitten im Schuljahr ausgesetzt wurde.“ Online-Unterricht, wie er in Industrieländern praktiziert wird, ist vielerorts nicht möglich, da es in den abgeschiedenen Regionen kaum Strom, Internetzugang oder die nötige Hardware gibt. Zudem sei unsicher, ob alle Schüler wieder in die Schule zurückkehren werden, da Jungen oft als Viehhirten eingesetzt und Mädchen früh verheiratet werden.
„Die Corona-Pandemie hat schwerwiegende Folgen für die Zukunft der Kinder“, so Reubelt. „Gerade in Ländern mit schwachen Strukturen ist daher Hilfe dringend erforderlich. Als christlich motivierte Organisation möchten wir Kindern eine Perspektive schenken und den Ärmsten weltweit zur Seite stehen und so die Folgen sozialer Ungerechtigkeiten abmildern – ganz besonders in dieser Corona-Zeit.“
Verlorene Bildungschancen durch Corona (Pressemitteilung vom 19.01.2021)