„Unsere globalisierte Welt braucht dringend globale Solidarität“, betont Klaus Stieglitz, Leiter des Menschenrechtsreferats und Zweiter Vorstand von Hoffnungszeichen e.V. „Die reichen Industriegesellschaften des globalen Nordens lagern die negativen Folgen ihres exzessiven Konsums systematisch in Länder des ärmeren globalen Südens aus. Damit zerstören unsere Gesellschaften die Lebensgrundlage vieler Menschen des globalen Südens. Dass wir uns mit diesen Menschen solidarisch zeigen, ist kein Almosen, sondern eine in der Verantwortung für den Nächsten gegründete Menschenpflicht.“
Weltweit engagiert sich der Verein Hoffnungszeichen für Projekte, in denen sich Menschen aus dem globalen Norden solidarisch zeigen mit Menschen aus dem globalen Süden. „Für die Menschen im Süden ist der Klimawandel keine ferne Zukunft. Diejenigen, die am wenigsten zum Klimawandel beitragen, leiden mit am meisten unter dessen vielfältigen Folgen“, so Stieglitz. „Und sie leiden unter der weltweiten Umweltverschmutzung. Dagegen wollen wir Zeichen der Solidarität setzen.“
Diese Zeichen sind auch kreativ und künstlerisch, wie die Initiative „We sing Black Tide – singt mit uns für sauberes Wasser“. Mit dem Song „Black Tide“ will Hoffnungszeichen wachrütteln und aufmerksam machen auf Menschen, deren Trinkwasser durch die Erdölförderung verschmutzt wird, etwa im Südsudan. „Als Teil einer erdölverbrauchenden Gesellschaft wünschen wir uns Solidarität mit den Opfern der Erdölförderung“, so Stieglitz. „Black Tide schafft diese Brücke der Solidarität.“
Umweltstandards, die im industrialisierten Norden als selbstverständlich gelten, werden im globalen Süden vernachlässigt. So führt etwa die unsachgemäße Förderung und Weiterverarbeitung von Erdöl zur Kontaminierung des Grund- und Trinkwassers im Südsudan. Über 600.000 Menschen sind betroffen. Für Klaus Stieglitz steht außer Frage: „Global tätige Unternehmen müssen ihrer Verantwortung für Mensch und Umwelt nachkommen. Wenn diese Unternehmen den sozialen Ausgleich von selbst nicht schaffen, muss unsere Gesellschaft auf gesetzgeberischer Ebene nachhelfen.“
Aktionen wie Black Tide erreichen die Menschen. Davon ist Reimund Reubelt, Erster Vorstand der Organisation, überzeugt: „Ich bin berührt, wie viele Menschen gemeinsam mit uns für sauberes Trinkwasser gesungen und ihre Anteilnahme mit den Betroffenen ausgedrückt haben. Wir haben damit den Menschen im Südsudan ein Zeichen unseres Mitgefühls geschickt. Und wir haben eine weitere wichtige Botschaft übermittelt – ohne Solidarität keine Zukunft!“
Solidarität mit den Ausgebeuteten des globalen Südens (Pressemitteilung vom 13.12.19)