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Eduard Goßner
Stv. Referatsleiter Spenderbetreuung & Öffentlichkeitsarbeit
Staunend stehen die Kinder vor dem Pferch mit den fünf Schafen. Dass die Tiere jetzt ihnen gehören sollen, können sie und ihre Mutter Ruzanna Abrahamyan kaum fassen. Der neue Verschlag für die Schafe wirkt fast stabiler als die elende Hütte, in der Ruzanna und ihre vier Kinder zusammen mit der Schwiegermutter hausen. Ruzannas Mann ist zum Arbeiten in Russland und versucht dort etwas zu verdienen, um seine Familie besser durchzubringen. Die nordarmenische Provinz Schirak, in dem die Familie lebt, ist von großer Armut geprägt. Es fehlt an Einkommensmöglichkeiten und Nahrung.
Reimund Reubelt, Erster Vorstand von Hoffnungszeichen, der Konstanzer Organisation für Menschenrechte, humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit, kennt die schwierige Lage: „Die Böden in unserem Projektgebiet sind nicht für den Gemüseanbau geeignet. Deshalb haben wir ein Schafszuchtprojekt etabliert, das den Menschen nachhaltig hilft.“ 30 besonders arme Haushalte, darunter Landwirte, ältere Menschen und sozial Benachteiligte, erhalten jeweils fünf Schafe. Tiermedizinische Betreuung und Futter werden zu Beginn gestellt. Die Schafe ermöglichen den Familien, sich selbst zu versorgen und durch den Verkauf von Wolle und Milchprodukten Einkommen zu erwirtschaften. Die ersten drei bei ihnen geborenen Lämmer werden an andere Familien übergeben, sodass sich die Gemeindemitglieder gegenseitig unterstützen und viele Menschen davon profitieren. Alle weiteren Lämmer dürfen die Familien behalten oder weiterverkaufen.
„Ruzannas Familie und viele andere können so einen Weg aus der Armut finden und erhalten eine Perspektive“, ist sich Reimund Reubelt sicher. „Hoffnungszeichen hilft weltweit Menschen in Bedrängnis und Not, wobei wir die Würde eines jeden Menschen in den Mittelpunkt stellen. Wir wollen dazu beitragen, die Folgen der globalen sozialen Ungerechtigkeit abzumildern.“ In Armenien engagiert sich Hoffnungszeichen bereits seit 12 Jahren. Eigene Mitarbeiter vor Ort sorgen für eine effiziente und effektive Umsetzung der Hilfe.
Schafe als Armutshelfer (Pressemitteilung vom 19.11.2020)