Südsudan

Menschenrechts-Protest gegen Mercedes-Petronas-Team am Hockenheimring

Mit einer Aktion am Hockenheimring protestiert die Menschenrechts- und Hilfsorganisation Hoffnungszeichen am letzten Rennwochenende der DTM-Saison 2016 gegen die Verseuchung von Trinkwasserquellen im Südsudan durch Petronas.
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Petronas vergiftet Menschen

Zum Thema "Trinkwasserverschmutzung im Südsudan" finden Sie eine Pressemappe mit Grafiken, Karten und Bildern zum Download.

Der malaysische Ölkonzern und Sponsoring-Partner des Mercedes-AMG-DTM-Teams hat im Norden des afrikanischen Staats durch unsachgemäße Förderung und Weiterverarbeitung von Rohöl das Trinkwasser von 180.000 Menschen verunreinigt. Viele Betroffene sind bereits mit Schwermetallen vergiftet. Die Gesundheitsschäden und ihre Ursache sind wissenschaftlich nachgewiesen.
Ein Team von Hoffnungszeichen wird am Hockenheimring „100 % Petronas-freies Wasser“ an die Besucher verteilen und auf den Giftskandal aufmerksam machen. „Wir fordern Petronas auf, sich zu seiner Verantwortung im Südsudan zu bekennen und den Schaden an Mensch und Umwelt wiedergutzumachen“, sagt Klaus Stieglitz, Zweiter Vorstand von Hoffnungszeichen | Sign of Hope e.V. „Wir fordern die Daimler AG auf, sich noch vor Beginn der nächsten Rennsaison von ihrem Titelsponsor zu trennen, wenn dieser sich weiterhin nicht an die ethischen Grundsätze des Autobauers hält.“ Das Einhalten von Regeln und Anstand erwartet die Daimler AG nach eigener Darstellung auch von Sponsoren. „In jedem Mercedes der DTM sitzt Petronas als Beifahrer. Momentan ist das kein sauberer Sport“, sagt Stieglitz.
Ein erster Schritt gegen weitere Vergiftungen wäre einfach: Bereits eine Sponsoring-Jahresrate würde ausreichen, um für die betroffenen Menschen im Südsudan Tiefbrunnen zu bohren. So könnten mit rund 30 Mio. Euro 180.000 Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgt werden.

Wissenschaftliche Nachweise
Hoffnungszeichen macht seit 2008 auf die Verseuchung des Trinkwassers durch die Ölindustrie im Südsudan aufmerksam. Im Jahr 2014 hat die Organisation eine hydrogeologische Studie vorgelegt, die beweist, dass die Ölförderung im Gebiet Thar Jath im südsudanesischen Teilstaat Unity den oberen Grundwasserleiter auf lange Zeit kontaminiert hat. Petronas ist Mehrheitseigentümer des in diesem Gebiet operierenden Ölkonsortiums SPOC. Im März 2016 hat die in Konstanz am Bodensee beheimatete Organisation anhand der Analyse von Haarproben belegt, dass zahlreiche Menschen in der Region durch den Konsum des verseuchten Wassers bereits mit Schadstoffen vergiftet sind. Das Gutachten dazu stammt von Prof. Dr. Fritz Pragst, der viele Jahre lang die Abteilung für Toxikologische Chemie des Instituts für Rechtsmedizin der Berliner Charité geleitet hat.
Die Erkenntnisse von Hoffnungszeichen sind in dem im April 2016 erschienenen Buch „Das Öl, die Macht und Zeichen der Hoffnung“ (Verlag rüffer & rub) von Klaus Stieglitz und Sabine Pamperrien  zusammengefasst.

Die Protestaktion findet am Samstag, 15. Oktober 2016, ab 9.30 Uhr beim Pumpwerk Hockenheim statt. Vom Parkplatz P6 (Straße: Beim Pumpwerk) folgt man ca. 50 Meter dem Feldweg, der zum Hockenheimring führt. Die Aktion ist auf der linken Seite.

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Aktuelles Bildmaterial von der Aktion stellen wir Ihnen ab dem 15. Oktober 2016, 17:00 Uhr in unserer Pressemappe zur Verfügung.

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    Mit einer Aktion am Hockenheimring protestiert die Menschenrechts- und Hilfsorganisation Hoffnungszeichen am letzten Rennwochenende der DTM-Saison 2016 gegen die Verseuchung von Trinkwasserquellen im Südsudan durch Petronas.

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