Weltmalariatag

„Malariabekämpfung nicht vernachlässigen“

Anlässlich des Weltmalariatags am 25. April fordert Hoffnungszeichen | Sign of Hope e.V., die Malariabekämpfung nicht zu vernachlässigen. Der Kampf gegen die Tropenkrankheit ist durch die Corona-Pandemie sehr in den Hintergrund gerückt.
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Cheptukumong Pauline, eine Bewohnerin des Dorfes Kosike, und ihre drei Kinder profitieren von der Hilfe der Hoffnungszeichen-Klinik. Alle Kinder waren schwer an Malaria erkrankt und wurden medizinisch versorgt.
Cheptukumong Pauline, eine Bewohnerin des Dorfes Kosike, und ihre drei Kinder profitieren von der Hilfe der Hoffnungszeichen-Klinik. Alle Kinder waren schwer an Malaria erkrankt und wurden medizinisch versorgt.

Weiterhin hat das Coronavirus die Weltengemeinschaft fest im Griff und dessen Bekämpfung ist im Fokus der Staaten. Dabei droht eine weitere tödliche Krankheit in Vergessenheit zu geraten: Malaria. Reimund Reubelt, Erster Vorstand von Hoffnungszeichen, der Organisation für Menschenrechte, humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit äußert sich besorgt: „Malaria kostet weiterhin jedes Jahr rund 400.000 Menschen das Leben. Wir dürfen die Bekämpfung der Tropenkrankheit nicht vernachlässigen, sonst werden die Zahlen an Infizierten und Todesfällen wieder steigen, und die Bemühungen der vergangenen Jahre wären zunichte.“

Eine Befürchtung, die auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilt: Laut Weltmalariabericht der WHO erkrankten im Jahr 2019 circa 229 Mio. Menschen weltweit an der Tropenkrankheit. Zwei Drittel aller Todesfälle betreffen Kinder unter fünf Jahren, insbesondere in afrikanischen Ländern. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden Präventionsmaßnahmen wie die Verteilung von Moskitonetzen erschwert. Waren wie z.B. Medikamente können durch Corona-Einschränkungen schwerer transportiert werden. Zudem kamen aus Angst vor dem Virus und möglichen Ansteckungen sowie durch Lockdown-Regelungen etliche Malaria-Erkrankte nicht zur Behandlung in die Krankenhäuser.

„Hoffnungszeichen setzt seine Arbeit in der Malaria-Bekämpfung sowie -Behandlung unentwegt fort und steht Menschen in Bedrängnis weltweit zur Seite“, so Reubelt.  „Wir setzen uns nachhaltig für verbesserte Gesundheitschancen ein, beispielsweise in Uganda. In der Hoffnungszeichen-Klinik in Kosike behandelt unser medizinisches Team während der saisonalen Malaria-Welle jährlich hunderte Erkrankte.“ Seit über einem Jahr ist die Gesundheitsstation in der nordöstlichen Region Karamoja in Betrieb und bietet für die rund 20.000 Menschen in dieser vernachlässigten, ländlichen Gegend lebenswichtige medizinische Hilfe.

„Im letzten Jahr haben wir rund 2.200 Menschen mit einer Malaria-Infektion behandelt“, erzählt Cathy Aloko, medizinische Leiterin der Hoffnungszeichen-Klinik in Kosike. „Der Ansturm war so groß, dass sich Kinder in der Malaria-Saison zeitweise zu zweit oder zu dritt eine Liege teilen mussten.“ Mit Beginn der Regenzeit Anfang April gibt es mehr und mehr Moskitos und somit auch Malaria-Fälle. „Die meisten Einwohner der Region leben in ärmlichen Verhältnissen. Viele Familien haben kaum etwas zu essen, wodurch die Menschen geschwächt sind. Die Infektionskrankheit raubt ihnen dann die letzte Kraft“, verdeutlicht Aloko. An der Klinik werden Erkrankte mit Medikamenten behandelt und zur Prävention mit Moskitonetzen versorgt.

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  • Mehr Corona-Tote als Malaria-Tote? (Pressemitteilung vom 15.4.2020)

    Malaria steht am 25. April, dem Weltmalariatag, im Schatten von Corona. Die zwei Krankheiten zusammen bedrohen Millionen Menschen in Afrika. Derzeit wird geprüft, ob ein alt bekanntes Malariamedikament auch gegen COVID-19-Erkrankungen wirken kann.

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