Welt-Lepra-Tag

Krankheit der Armen

Zum Internationalen Welt-Lepra-Tag am 31. Januar erinnert Hoffnungszeichen | Sign of Hope e.V. an das Schicksal der rund 200.000 Menschen, die immer noch jährlich an Lepra erkranken.
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Hoffnungszeichen unterstützt Bedürftige wie Leprakranke, Blinde und Versehrte mit ihren Familien in Ostafrika.
Hoffnungszeichen unterstützt Bedürftige wie Leprakranke, Blinde und Versehrte mit ihren Familien in Ostafrika.

„Leider gibt es immer noch zahlreiche Länder, in denen Lepra die Ärmsten der Armen bedroht“, so Reimund Reubelt, Erster Vorstand von Hoffnungszeichen. „Diese Menschen benötigen unsere Hilfe, denn in ihrer Heimat im globalen Süden gibt es für sie kaum eine Gesundheitsversorgung.“ Seine Organisation Hoffnungszeichen, die sich von Konstanz aus weltweit für Menschenrechte, humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit einsetzt, engagiert sich mit vielfältigen Projekten für die Entwicklung einer besseren Gesundheitsversorgung in Ländern wie Uganda, Südsudan und Kenia. „In Ostafrika sind die Zahlen der Lepra-Neuinfektionen besonders hoch“, erklärt Reubelt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht von weltweit rund 200.000 Neuerkrankungen pro Jahr. Doch die Dunkelziffer sei sicher sehr viel höher, so Reubelt: „Stigmatisierung und Ausgrenzung bereiten den Betroffenen zusätzlich zu den Krankheitsfolgen große Probleme.“

Die bakterielle Infektionskrankheit ist längst gut behandelbar, „wenn es denn medizinische Versorgung gäbe.“ Im Südsudan mangelt es daran nach dem jahrelangen Bürgerkrieg ganz besonders. Mit Nahrung und Hygieneartikeln unterstützt Hoffnungszeichen dort vor allem ältere Leprakranke. Durch die Krankheit sind oft Nerven geschädigt, sodass die Leute kleine Verletzungen nicht bemerken, und das führt dann zu anderen gefährlichen Infektionen. Deshalb ist Hygiene und eine gute Wundversorgung sehr wichtig. Den Betroffenen mangelt es an vielem, weil sie als „Aussätzige“ die schlechtesten Lebenssituationen ertragen müssen. Durch Brunnenbau hat Hoffnungszeichen bereits früher geholfen, Leprakranken im Südsudan wenigstens eine grundlegende Trinkwasserversorgung zu sichern.

„Hoffnungszeichen möchte den Betroffenen beistehen“, erläutert Reimund Reubelt. „Bei unserem weltweiten Einsatz für Menschen in Bedrängnis und Not wollen wir ihnen ein würdevolles Leben ermöglichen. Das ist mir als Christ ein besonderes Anliegen. Doch wenn jemand wegen Krankheit ausgestoßen wird, ist ein Leben in Würde kaum möglich. Deshalb setzt sich Hoffnungszeichen für die Schwächsten ein und dafür, dass sie nicht aufgrund von Behinderung, Geschlecht, Alter, Krankheit, Herkunft oder Religion diskriminiert werden.“

Der Welt-Lepra-Tag geht auf den Franzosen Raoul Follereau zurück. Der „Apostel der Leprakranken“ wollte damit ab 1954 auf die Not der Betroffenen aufmerksam machen. Damals zählte die WHO rund 15 Millionen Leprakranke weltweit, für die es zu dieser Zeit keine Aussicht auf Heilung gab.

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  • Krankheit der Armen (Pressemitteilung vom 27.01.2021)

    Zum Internationalen Welt-Lepra-Tag am 31. Januar erinnert Hoffnungszeichen | Sign of Hope e.V. an das Schicksal der rund 200.000 Menschen, die immer noch jährlich an Lepra erkranken.

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