Welttag der humanitären Hilfe

Konzerne müssen humanitäre Verantwortung übernehmen

Die Konstanzer Menschenrechts- und Hilfsorganisation Hoffnungszeichen wird im Südsudan Tiefbrunnen in von der Ölindustrie verseuchten Gebieten instand setzen und fordert zum Welttag der humanitären Hilfe (19. August): Global agierende Konzerne wie Daimler-Sponsor Petronas müssen die Verantwortung für mitverschuldete humanitäre Krisen tragen.
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Kinder trinken das von Daimler-Sponsor Petronas verseuchte Wasser. Die Konstanzer Menschenrechts- und Hilfsorganisation Hoffnungszeichen wird im Südsudan Tiefbrunnen in von der Ölindustrie verseuchten Gebieten instand setzen und fordert zum Welttag der humanitären Hilfe (19. August): Global agierende Konzerne wie Daimler-Sponsor Petronas müssen die Verantwortung für mitverschuldete humanitäre Krisen tragen.
Kinder trinken das von Daimler-Sponsor Petronas verseuchte Wasser. Die Konstanzer Menschenrechts- und Hilfsorganisation Hoffnungszeichen wird im Südsudan Tiefbrunnen in von der Ölindustrie verseuchten Gebieten instand setzen und fordert zum Welttag der humanitären Hilfe (19. August): Global agierende Konzerne wie Daimler-Sponsor Petronas müssen die Verantwortung für mitverschuldete humanitäre Krisen tragen.

„Den Welttag der humanitären Hilfe möchten wir als Anlass nehmen, um auf die humanitäre Verantwortung global agierender Unternehmen aufmerksam zu machen. Wir fordern, dass Konzerne, die von globalen Märkten profitieren, auch eine globale humanitäre Verantwortung übernehmen. Dieser Appell richtet sich explizit auch an die Politik: Wir benötigen dringend ein Regulativ, das Menschenrechtsverstöße der sogenannten Global Player ahndet. Insbesondere die vielerorts grenzenlose Marktfreiheit globaler Konzerne befeuert humanitäre Krisen wie die im Südsudan. Die soziale Marktwirtschaft muss im globalisierten Kontext neu und erweitert gedacht werden“,  mahnt  Klaus Stieglitz, Menschenrechtsexperte und Zweiter Vorstand von Hoffnungszeichen.  

Die Konstanzer Organisation macht seit 2008 auf den Skandal im Südsudan aufmerksam, wo die Ölindustrie das Wasser von über 600.000 Menschen vergiftet. In Haarproben konnte Hoffnungszeichen mit einem Team aus Wissenschaftlern nachweisen, dass die Menschen bereits mit Giftstoffen wie Barium und Blei belastet sind. Mitverantwortlicher für diese humanitäre Katastrophe ist der malaysische Ölkonzern Petronas.

SKala-Initiative unterstützt Brunnenbau von Hoffnungszeichen
Hoffnungszeichen wird in den südsudanesischen Teilstaaten Northern und Southern Liech gemeinsam mit dem lokalen Partner UNIDO (Universal Intervention and Development Organisation) acht Tiefbrunnen rehabilitieren und so 25.000 Menschen in den von der Ölindustrie verseuchten Gebieten Zugang zu sauberem Trinkwasser verschaffen. Das Projekt „Verbesserung der Trinkwasserversorgung, Südsudan“ des Hoffnungszeichen e.V. wird durch die SKala-Initiative gefördert. SKala ist eine Initiative der Unternehmerin Susanne Klatten in Partnerschaft mit dem gemeinnützigen Analyse- und Beratungshaus PHINEO. SKala fördert bis 2020 etwa 100 gemeinnützige Organisationen mit insgesamt bis zu 100 Millionen Euro in den Bereichen Inklusion und Teilhabe, Engagement und Kompetenzförderung, Brücke zwischen den Generationen sowie Vergessene Krisen. Unterstützt werden ausschließlich Organisationen, die gegenüber PHINEO eine große soziale Wirkung nachgewiesen haben.

Reimund Reubelt, Erster Vorstand von Hoffnungszeichen, betont: „Es ist für uns eine große Auszeichnung, dass die SKala-Initiative unsere humanitäre Hilfe für die von der Ölindustrie geschädigten Menschen im Südsudan unterstützt. Vor allem freuen wir uns aber, dass unser mehr als zehnjähriger Einsatz für die Notleidenden im Südsudan und ihr Recht auf sauberes Trinkwasser nicht in Vergessenheit gerät, sondern konkrete Verbesserungen für die Menschen vor Ort bewirkt. Wir bedauern jedoch, dass nicht diejenigen für den Schaden aufkommen, die ihn verursacht haben – in diesem Fall die Ölindustrie um Daimler-Sponsor Petronas.“

Im Südsudan sind sieben Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Hoffnungszeichen engagiert sich seit 1994 im Gebiet des heutigen Südsudan in den Bereichen Nothilfe, Menschenrechte und Entwicklungszusammenarbeit. In einer internationalen Kampagne übt die Menschenrechts- und Hilfsorganisation Druck auf die Verantwortlichen im Südsudan aus.

Zur Einschätzung der humanitären Lage sowie für Hintergründe der Ölkatastrophe im Südsudan steht Ihnen Klaus Stieglitz zur Verfügung. Hintergrundinformationen und Bildmaterial zur humanitären Katastrophe im jüngsten Staat der Welt finden Pressevertreter unter:
www.hoffnungszeichen.de/pressemappe-trinkwasserverschmutzung

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