„Erst kommen die Worte, dann folgen die Taten. Und die Taten werden immer schlimmer. Der Anschlag in Halle ist ein Zeichen, dass es mehr als an der Zeit ist, dass unsere freiheitlich-demokratische Gesellschaft die aktuelle Gefahr wahrnimmt“, fordert Klaus Stieglitz, Menschenrechtsexperte von Hoffnungszeichen. Die Konstanzer Organisation setzt sich weltweit für Menschenrechte sowie für Projekte der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe ein. Aus Sicht von Hoffnungszeichen ist nichts weniger als die freiheitlich-demokratische Grundordnung in Gefahr, wenn Menschen Angst haben müssen, die ihren Glauben offen ausüben. „Im Lichte der deutschen Geschichte ist es eine Schande, wenn im Deutschland von 2019 ideologisch motivierte Gewaltverbrechen gegen Juden begangen werden“, so Klaus Stieglitz.
Ein prominenter Partner der Menschenrechtsorganisation ist der Münchener Terry Swartzberg, deutschlandweit bekannt als Mutmacher für ein öffentliches und angstfreies Auftreten von Juden. Er gehört zu denjenigen, die öffentlich die Kippa tragen und sich damit sichtbar zum jüdischen Glauben bekennen: „Der Anschlag ist furchtbar. Ich bete für die Opfer. Ich bete auch, dass jeder von uns die Stärke findet, sich weiterhin für unsere Zivilgesellschaft der Vielfalt einzusetzen. Wir dürfen keine Angst haben, und müssen unsere Stimme laut erheben: Stoppt die Ausbreitung des Hasses!“
Menschenrechts- und Hilfsorganisationen wie Hoffnungszeichen nehmen den wachsenden Antisemitismus vermehrt als Bedrohung für die Gesellschaft wahr. Hoffnungszeichen-Vorstand Reimund Reubelt sieht deshalb Handlungsbedarf: „Jeder Einzelne macht sich verantwortlich, wenn er mit seiner Wortwahl den Boden für Fremdenfeindlichkeit und Hass auf andere Religionen sät.“
Keine Angst und eine laute Stimme (Pressemitteilung vom 15.10.19)