Ansprechpartner
Eduard Goßner
Stv. Referatsleiter Spenderbetreuung & Öffentlichkeitsarbeit
„Der Hunger und die Armut in der Welt bedrohen die Menschenwürde“, erklärt Klaus Stieglitz, Menschenrechtsvorstand von Hoffnungszeichen, der Organisation für Menschenrechte, humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit. „Menschenwürde beschreibt für mich die Fähigkeit des Menschen, sich aufzurichten, das Haupt zu erheben und über sich selbst zu bestimmen. Hunger und Armut beugen die Menschen und greifen damit die Würde an.“
Chronischer Hunger bedeutet, dass ein Mensch dauerhaft weniger als 2.100 kcal pro Tag zu sich nimmt. Davon betroffen waren um das Jahr 2000 herum ca. 900 Millionen Menschen. Nach einem leichten Anstieg in den Folgejahren sank die Zahl der Hungernden zeitweise auf unter 800 Millionen. Seit einiger Zeit geht der Trend nun wieder nach oben. „Die Corona-Pandemie hat zuletzt wieder einen negativen Schub bewirkt – sowohl hinsichtlich der Zahl der Hungernden als auch hinsichtlich der Armut“, erklärt Klaus Stieglitz. „Hunger und Armut stehen oft in einem engen Zusammenhang. Im Gedenken an diese beiden großen Herausforderungen menschlicher Entwicklung ist es hilfreich, dass dem Welternährungstag der Internationale Tag für die Beseitigung der Armut folgt.“
Die Weltbank definiert absolute Armut als Leben am äußersten Rand der Existenz. Absolut Arme leiden unter schlimmen Entbehrungen und kämpfen in einem Zustand von Verwahrlosung und Entwürdigung ums Überleben. Die Weltbank sieht Menschen, die weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag zur Verfügung haben, als extrem arm an. Betteln und Hunger gehen mit dem Begriff der absoluten Armut oftmals unmittelbar einher. Betroffen davon sind etwa zehn Prozent der Weltbevölkerung.
Hoffnungszeichen führt als Nichtregierungsorganisation für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe weltweit Projekte durch, um Armut und Hunger zu lindern. „Wir engagieren uns zudem in der Menschenrechtsarbeit mit diesen Themen“, erläutert Stieglitz. „Unsere jahrzehntelange Erfahrung zeigt, dass Menschenrechte ein Grundstein sind für eine nachhaltige Entwicklung und ein würdiges Leben. Wir wollen helfen, damit sich die Armen in der Welt wieder aufrichten und ihr Haupt erheben können. Daher fordern wir mehr Einsatz der Weltgemeinschaft, Armut und Hunger zu beseitigen und dadurch zahlreichen Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen.“
„Hunger und Armut bedrohen Menschenwürde“ (Pressemitteilung vom 5.10.2021)