Weltumwelttag

Der gemeinsame Kampf gegen die Ölkatastrophe im Südsudan

Anlässlich des Weltumwelttags am 5. Juni macht die Konstanzer Menschenrechts- und Hilfsorganisation Hoffnungszeichen| Sign of Hope e.V. auf die von der Ölindustrie verursachte Umweltkatastrophe im Südsudan aufmerksam. Gemeinsam mit der südsudanesischen Graswurzelbewegung „AnaTaban“ fordert Hoffnungszeichen das Recht auf sauberes Wasser und eine gesunde Umwelt ein.
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Anlässlich der Weltklimakonferenz macht die Konstanzer Menschenrechts- und Hilfsorganisation Hoffnungszeichen auf die verheerenden Folgen der Umweltverschmutzung im Südsudan aufmerksam: Knapp ein Viertel aller Todesfälle (23,2 %) sind im jüngsten Staat der Welt auf Umweltverschmutzung zurückzuführen.
Die Ölindustrie verschmutzt das Trinkwasser und die Umwelt zahlreicher Menschen im Südsudan.

Der malaysische Ölkonzern und Daimler-Partner Petronas hat nach Erkenntnissen Hoffnungszeichens durch seine unsachgemäße Förderung und Weiterverarbeitung von Rohöl das Trinkwasser und die Umwelt zahlreicher Menschen im Südsudan verschmutzt. Der Sudd, eines der größten Sumpfgebiete weltweit und ein wichtiges Ökosystem mit einzigartigem Artenreichtum, ist betroffen. Das Trinkwasser von über 600.000 Menschen ist mit Barium und Blei vergiftet. Die südsudanesische Graswurzelbewegung „AnaTaban“ kämpft gegen die Ölverschmutzung und fordert eine gesunde Umwelt und sauberes Trinkwasser für ihre Landsleute ein. Hoffnungszeichen unterstützt ihr zivilgesellschaftliches Engagement.

Die Graswurzelbewegung „AnaTaban“ – arabisch für „Wir haben es satt“ –  besteht aus Mitgliedern verschiedener Kunstszenen des Südsudans. Seit ihrer Gründung 2016 thematisiert die Gruppe die großen Krisen des jüngsten Staates der Welt. Das Künstlerkollektiv nutzt dabei Kunst und Kultur als Kommunikationskanäle und organisiert Straßentheater, offene Musikabende, Poetry-Slams, Wandbilder, Kunstausstellungen sowie Videos. In ihrem neuen Video mit dem Titel „Black Tide“ (https://www.youtube.com/watch?v=ZM5Z3xuDek4) singen die Künstler über die Auswirkungen der Ölverschmutzung auf die Menschen und die Umwelt im Südsudan. John Adoy Adar, Sprecher von „AnaTaban“, erklärt: „Der Grund, warum wir „Black Tide“ produziert haben ist, dass die Umweltkrise in unserem Land jeden Tag schlimmer wird. Wir verlieren jeden Tag Menschenleben – und das in einem Land, das ohnehin schon so stark von Kriegen, Krankheiten und Not heimgesucht wird. Wir Südsudanesen müssen es schaffen, dieses Problem in den Griff zu bekommen. Das Wichtigste ist, eine sauberere Umwelt zu schaffen. Denn das bedeutet eine gesündere Gesellschaft – und das ist es, was wir zuallererst und dringend brauchen“.

Die Organisation Hoffnungszeichen, die das Projekt unterstützte, freut sich über das gelungene Ergebnis und die starke Botschaft des Liedes. „Solch ein zivilgesellschaftliches Engagement ist bemerkenswert und mutig. Wir wollen der südsudanesischen Bevölkerung bei ihrem Kampf für sauberes Trinkwasser und eine gesunde Umwelt beistehen“, betont Klaus Stieglitz, Zweiter Vorstand und Leiter der Menschenrechtsarbeit von Hoffnungszeichen. Seit mehr als zehn Jahren setzt sich die Konstanzer Organisation im Südsudan für das Recht der Menschen auf sauberes Trinkwasser ein.

Für Hintergrundinformationen zur Ölkatastrophe im Südsudan steht Ihnen Klaus Stieglitz zur Verfügung. Eine Zusammenfassung der Ölkatastrophe und der Aktivitäten Hoffnungszeichens finden Sie im Buch „Das Öl, die Macht und Zeichen der Hoffnung“ von Klaus Stieglitz und Dr. Sabine Pamperrien (Verlag rüffer & rub, Zürich).

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  • Weltumwelttag: Der gemeinsame Kampf gegen die Ölkatastrophe im Südsudan (Pressemitteilung vom 04.06.19)

    Anlässlich des Weltumwelttags am 5. Juni macht die Konstanzer Menschenrechts- und Hilfsorganisation Hoffnungszeichen| Sign of Hope e.V. auf die von der Ölindustrie verursachte Umweltkatastrophe im Südsudan aufmerksam.

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