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Eduard Goßner
Stv. Referatsleiter Spenderbetreuung & Öffentlichkeitsarbeit
„Abends trinken wir immer Tee, und dazu gibt es Käsebrot“, erzählt Oma Manusch Nahapetyan. Die 63-Jährige hat den Käse zusammen mit ihrer Schwiegertochter Christine (28) selbst hergestellt. Die fünfköpfige Familie aus dem Dorf Dschadschur in der nordarmenischen Provinz Schirak lebte lange in extremer Armut. Verdienstmöglichkeiten gibt es dort kaum, und viele Familien wie die Nahapetyans leiden Not. Manusch‘ Sohn Schura fuhr früher zum Arbeiten in die Ukraine, bis die Corona-Pandemie das unmöglich machte.
In Schirak ist bei dem großen Erdbeben von 1988 vieles zerbrochen – Häuser und Seelen. Auch Manusch erlitt ein Trauma. Damals war sie hochschwanger einen ganzen Tag unter Trümmern begraben, bis sie endlich geborgen wurde. Der Schrecken und der Schock verfolgt die Frau noch heute.
Seit kurzem schöpfen die Nahapetyans neue Hoffnung. Fünf Schafe veränderten ihr Leben – sie liefern ihnen Wolle, Fleisch und Milch. „Wir haben für besonders bedürftige Familien in Dschadschur dieses nachhaltige Hilfsprojekt entwickelt“, erklärt Reimund Reubelt, Erster Vorstand von Hoffnungszeichen, der Organisation für Menschenrechte, humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit. Neben jeweils fünf Tieren erhalten die Familien Starthilfe in Form von tiermedizinischer Betreuung und Futter. Die Schafe ermöglichen den Familien, sich selbst zu versorgen und durch den Verkauf von Wolle und Milchprodukten Einkommen zu erwirtschaften. Die ersten drei bei ihnen geborenen Lämmer werden an andere Familien übergeben, sodass sich die Gemeindemitglieder gegenseitig unterstützen. Alle weiteren Lämmer dürfen die Familien behalten oder weiterverkaufen. „Manusch‘ Familie und viele andere erhalten so eine Chance für eine bessere Zukunft“, hofft Reimund Reubelt.
In Armenien engagiert sich Hoffnungszeichen seit 12 Jahren. Eigene Mitarbeiter vor Ort sorgen für eine effiziente Umsetzung der Projekte. „Als christlich motivierte Menschenrechts- und Hilfsorganisation steht Hoffnungszeichen den Not leidenden Menschen weltweit zur Seite“, so Reubelt. „Wir setzen uns für die Schwächsten ein und wollen ihnen ein menschenwürdiges Leben ermöglichen – durch Armutsbekämpfung und durch nachhaltige Verbesserung der Ernährungssituation.“
Fünf Schafe für ein besseres Leben (Pressemitteilung vom 26.07.2021)