Formel 1 – Südsudan

Daimler und Petronas bewegen sich im Kreis

Nicht nur auf der Formel-1-Rennstrecke bewegen sich Mercedes und sein Sponsor Petronas im Kreis. Während die beiden im Schneckentempo über Lösungen für die von Petronas verursachte Umweltkatastrophe im Südsudan diskutieren, nehmen Menschen und Umwelt dort nachhaltig Schaden.
Image
Nicht nur auf der Formel-1-Rennstrecke bewegen sich Mercedes und sein Sponsor Petronas im Kreis. Während die beiden im Schneckentempo über Lösungen für die von Petronas verursachte Umweltkatastrophe im Südsudan diskutieren, nehmen Menschen und Umwelt dort nachhaltig Schaden.

Anlässlich des „Formula-1-Emirates-Großen-Preises-von-Deutschland“ am kommenden Sonntag erklärt Reimund Reubelt, Erster Vorstand von Hoffnungszeichen: „Auf der Rennstrecke geht es um Geschwindigkeit. Bei den Verhandlungen für die von Petronas vergifteten mehr als 600.000 Menschen im Südsudan stottert der Motor. Im vergangenen April trafen wir uns mit Mercedes und Petronas in Zürich, um über Lösungen für die von der Umweltkatastrohe betroffenen Menschen im Südsudan zu diskutieren. Petronas zerstört nach unseren Erkenntnissen durch die unsachgemäße Entsorgung von Abfällen aus der Ölproduktion die Lebensgrundlage von hunderttausenden Menschen.“

Hoffnungszeichen unterbreitete Mercedes und Petronas bereits umfassende Vorschläge, um den Betroffenen im Südsudan zu helfen. Dazu Hoffnungszeichens Menschenrechtsexperte und Zweiter Vorstand Klaus Stieglitz:

„Kurzfristig ist es wichtig, dass sauberes Trinkwasser für die am schlimmsten betroffenen Gemeinden zur Verfügung steht. Ungefähr 300 Meter unter der Erdoberfläche gibt es Wasser, das noch nicht von der Ölindustrie verschmutzt ist. Diesen Trinkwasserleiter kann man mit Hilfe von Tiefbrunnen nutzbar machen. Giftstoffe aus der Ölproduktion dürfen nicht mehr in die Umwelt abgelassen werden. Schadstoffe sind nach internationalen Standards aufzubereiten.Mittelfristig muss die komplette betroffene Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser versorgt und über die Gefahren der Erdölförderung aufgeklärt werden. Sollten Menschen bereits gesundheitlichen Schaden erlitten haben, ist ihnen eine medizinische Behandlung bereitzustellen. Langfristig sollten die lokalen Gemeinschaften wesentlich mehr von dem Ölgeschäft profitieren, das absolut sauber werden muss.

Seit mehr als sieben Jahren diskutieren wir mit der von Petronas geführten Ölindustrie im Südsudan. Über diese Gespräche war Daimler stets informiert. Da der Dialog bislang zu keinem greifbaren Fortschritt für die Menschen im Südsudan geführt hat, fordern wir Daimler zum wiederholten Male auf, die Zusammenarbeit mit Petronas zu beenden. Denn diese Zusammenarbeit steht nach unserer Ansicht in Widerspruch zum Nachhaltigkeitsverständnis des Stuttgarter Autokonzerns.“

Mehr Informationen unter:

www.keingiftwasser.de

www.hoffnungszeichen.de/pressemappe-trinkwasserverschmutzung

Sachbuch: „Das Öl, die Macht und Zeichen der Hoffnung“
von Klaus Stieglitz und Dr. Sabine Pamperrien (Verlag rüffer & rub)

Diese Seite teilen

Verwandte Neuigkeiten

Video
Südsudan 2015
Südsudan

Armut, Krankheit und Gewalt bekämpfen

Im jüngsten Staat der Welt bestimmen Armut, Hunger, Krankheit und Gewalt das Leben vieler Südsudanesen. Mit unterschiedlichen Projekten leistet Hoffnungszeichen seit 40 Jahren humanitäre Hilfe und verbessert die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen.
Bericht
In Kenia und weiteren ostafrikanischen Ländern stehen Millionen Menschen vor einer Existenzkrise. Aufgrund der Dürre, der Corona-Pandemie und nun zusätzlich des Ukraine-Kriegs können sich die Menschen Nahrung für die Familie nicht mehr leisten.
Ostafrika

Ukraine-Krieg verschärft Hunger

Auf Ostafrika rückt ein Problem zu, das lokal gesehen weit weg und doch existenziell ist: der Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Nahrungsmittel werden knapp und Lebensmittel immer teurer. Dies wird den Hunger von Millionen Menschen, die ohnehin unter anhaltender Dürre leiden, verschärfen.
Bericht
Ölverschmutzungen durch Pipelinebrüche im Südsudan lassen sich durch Satellitenfernerkundung aufdecken.
Südsudan

Menschenrechtsarbeit 2.0

Von Interviews über die Luftaufklärung hin zur automatisierten Satellitenbildauswertung – wie Hoffnungszeichen neue Technologien nutzt, um ausgebeuteten Menschen beizustehen.