Corona-Pandemie

Das Coronavirus tötet auch durch Hunger

Die Ausbreitung des Coronavirus stellt die Weltgemeinschaft vor enorme Herausforderungen. Besorgniserregende Prognosen warnen vor katastrophalen Folgen in den ärmsten Ländern der Welt. Die Hungersituation verschärft sich.
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Slum von Kibera in Nairobi: Dicht gedrängt und unter unsäglichen hygienischen Verhältnissen leben die Menschen. So können sich Krankheiten wie Covid-19 rasend schnell verbreiten.
Slum von Kibera in Nairobi: Dicht gedrängt und unter unsäglichen hygienischen Verhältnissen leben die Menschen. So können sich Krankheiten wie Covid-19 rasend schnell verbreiten.

„Nicht nur die Gesundheit der Bevölkerung Afrikas ist durch Corona bedroht. Das Virus kann auch durch Hunger töten“, betont Reimund Reubelt, der sich bei Hoffnungszeichen | Sign of Hope e.V. als Erster Vorstand besonders mit der Entwicklung in Ostafrika befasst. Die christlich motivierte Organisation für Menschenrechte, humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit engagiert sich seit über 35 Jahren weltweit für bedrängte und ausgebeutete Menschen.

„Weite Teile Afrikas werden schon seit Jahrzehnten vom Hunger geplagt. Aktuell sind bis zu 250 Millionen Menschen betroffen. Und nun kommt noch ein Virus hinzu, das die bereits schlechte Ernährungslage von Millionen von Menschen verschlimmert.“ Mangel- und unterernährte Menschen können sich noch weniger Lebensmittel leisten, weil die Preise durch die Krise steigen. Tagelöhner verlieren ihre Arbeit und verdienen kein Geld mehr. Ausgangssperren erschweren die Versorgung. Rücklagen sind in den Familien kaum vorhanden. „Nicht nur das Virus selbst, sondern auch die Auswirkungen der Gegenmaßnahmen sind eine enorme Belastung für die Menschen. Der Hunger verschlimmert sich. Corona kann in Kombination mit Hunger zu einer tödlichen Geißel in Afrika werden“, befürchtet Reubelt.

Die Subsahara-Region droht laut Weltgesundheitsorganisation das nächste Epizentrum der Pandemie zu werden. Die Organisation rechnet dort zusätzlich mit bis zu 30 Millionen Hungernden aufgrund des Virus. Dürren, Überflutungen und Heuschreckenschwärme strapazieren bereits die Ernährungssituation vieler Menschen in Ostafrika.

 „Wir als Christen sind aufgefordert, Hungernde und Kranke trotz momentaner eigener Sorgen nicht im Stich zu lassen. Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit leiten uns dabei, den Ärmsten der Armen mutig zur Seite zu stehen und aktiv zu handeln“, betont Reubelt. „Gemeinsam können wir eine Brücke der Hilfe und Liebe über Grenzen hinweg schaffen und globalen Zusammenhalt beweisen.“

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  • Das Coronavirus tötet auch durch Hunger (Pressemitteilung vom 22.05.2020)

    Die Ausbreitung des Coronavirus stellt die Weltgemeinschaft vor enorme Herausforderungen. Besorgniserregende Prognosen warnen vor katastrophalen Folgen in den ärmsten Ländern der Welt. Die Hungersituation verschärft sich.

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