
- die Freilassung der Eheleute
- den Schutz der christlichen Minderheit
Premierminister Imran Khan, Islamabad/Pakistan
Botschaft der Islamischen Republik Pakistan, S.E. Herr Mohammad Faisal, Berlin
Update: Gericht hebt Urteil auf!
Die Anhörung des christlichen Ehepaars Shagufta Kausar und Shafqat Emmanuel war für April 2020 angesetzt und wurde ein Dutzend Mal verschoben. Jetzt hat das Oberste Gericht in der Stadt Lahore das Todesurteil des Ehepaars nach dreitägiger Verhandlung aufgehoben und es freigesprochen. Vielen Dank für Ihre Teilnahme an der Protestkampagne!
Neun Jahre in der Todeszelle
Neun Jahre saßen die beiden Christen im Gefängnis. Zu Unrecht, wie Medien und Hilfsorganisationen berichten. „Sie hätten nie inhaftiert werden dürfen“, schreibt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (ai). „Der Fall ist eindeutig ein Konstrukt“, erklärte einer der Anwälte des Paares gegenüber Vatican News. Shagufta Kausar und Shafqat Emmanuel warteten – getrennt in zwei weit voneinander entfernten Gefängnissen, ohne Kontakt zu ihren Kindern – auf die Berufungsverhandlung vor dem Obersten Gerichtshof in Lahore.
Am 21. Juli 2013 wurden sie in ihrer Heimatstadt Gojra, Provinz Punjab, verhaftet. Das Ehepaar wurde beschuldigt, per Handy blasphemische Textnachrichten an den muslimischen Kleriker Muhammad Hussain verschickt zu haben. Ein Jahr später, am 4. April 2014, verurteilte ein Gericht die Eheleute nach den Rechtsvorschriften zur Bekämpfung der Gotteslästerung zum Tode: Wegen Beleidigung des Korans und des Propheten sollten die Eltern von vier Kindern gehängt werden.
Analphabeten zum Versand blasphemischer SMS beschuldigt
Bekannt ist, dass die Eheleute Analphabeten sind. Sie können kaum Urdu schreiben, Englisch beherrschen sie nicht. Shagufta Kausar gab an, ihr Handy im Juni 2013 verloren zu haben. Die SMS an den muslimischen Geistlichen im Juli 2013 aber sollen in englischer Sprache geschrieben und von Shaguftas Mobiltelefon verschickt worden sein.
Bereits vor der Verhaftung ist die Situation der Familie prekär: Nach einem Unfall 2004 ist Vater Shafqat Emmanuel querschnittgelähmt, er sitzt im Rollstuhl. Mutter Shagufta Kausar hält als Haushaltshilfe die Familie über Wasser.
Laut dem irisch-christlichen Internetportal churchinchains.ie litten die Eheleute unter Depressionen. Der schwerbehinderte Shafqat gab an, sein Geständnis sei unter Folter vor den Augen seiner Frau und seiner Kinder erzwungen worden. Der Mann, der nur liegen kann, litt an offenen Druckwunden. Der derzeitige Anwalt des Paares Saif ul Malook war laut evangelisch.de sehr besorgt: Shafqat sei abgemagert und bekomme nicht die erforderliche medizinische Versorgung.