
- den Schutz von Minderjährigen
- die Freilassung der entführten Mädchen
Präsident Arif Alvi, Islamabad/Pakistan
Botschaft der Islamischen Republik Pakistan, S. E. Herrn Mohammad Faisal, Berlin
Arzoo, 13 Jahre alt, hat in den letzten Wochen Schlimmstes erlebt: Der 44-jährige Azhar Ali entführte die junge Christin Mitte Oktober in Karatschi. Behörden gegenüber gab der gläubige Muslim an, das Mädchen sei bereits 18 und inzwischen seine Ehefrau. Außerdem sei sie zum Islam konvertiert. Bis dahin lebte das Kind bei seinen Eltern. Später erhielt der Mann vom Obersten Gericht das Sorgerecht für sie. Nach Protesten schritt auf Anweisung der Richter die Polizei ein und befreite Arzoo.
Bekam Arzoo eine Gehirnwäsche?
Schon 2019 beklagte Vatican News, dass in Pakistan „immer mehr Mädchen aus buddhistischen und christlichen Familien entführt, zwangsverheiratet und zur Konversion zum Islam gezwungen“ würden. Das Nachrichtenportal sprach damals von bis zu 700 Fällen pro Jahr. Die Menschenrechtsorganisation Bewegung für Solidarität und Frieden beziffert die Zahl auf rund 1.000 entführte minderjährige Mädchen pro Jahr. Das Vorgehen der Täter ist meist ähnlich. Erst im Mai dieses Jahres berichtete das pastorale Hilfswerk Kirche in Not von der Verschleppung der 14-jährigen Maira Shahbaz aus dem nordwestlichen Faisalabad. Zeugen berichteten, sie sei von drei Männern in ein Auto gezogen worden. Der Haupttäter gab an, Maira sei bereits 19 Jahre alt, und er sei seit über einem halben Jahr mit ihr verheiratet. Auch sie wurde gezwungen, ihrem Glauben abzuschwören.
Zurück zu Arzoo: Wie Open Doors weiter berichtet, habe das Mädchen in einer ersten Anhörung aus dem Koran zitiert, sich als Muslimin bezeichnet und ihr Alter mit 18 Jahren angegeben. „Ihre Reaktionen, Antworten und Verhaltensweisen sind die eines Kindes, das einer Gehirnwäsche unterzogen wurde“, sagte ein christlicher Leiter vor Ort dazu. Eine medizinische Untersuchung soll nun nach dem Willen der Richter Arzoos tatsächliches Alter klären. Ihre Aussage aber werde sich trotzdem auf ihr Leben auswirken: Sie habe sich zum Islam bekannt und bliebe daher eine Muslima, so die Einschätzung von Anwälten. Laut Aussage des Anwalts von Arzoos Eltern, Jibran Nasir, sei die Ehe allerdings mittlerweile gerichtlich für ungültig erklärt und der Entführer angeklagt worden. Nach Hause durfte das Mädchen aber noch nicht, sie befindet sich in staatlicher Obhut.
Wir bitten um die Rückkehr von Arzoo und allen anderen entführten Mädchen zu ihren Eltern und fordern ein Ende der Entführungen und Zwangsverheiratungen. Allen Kindern steht ein besonderer Schutz zu! Haben Sie vielen Dank, dass Sie sich an unserer Protestkartenaktion beteiligen.