Mosambik: Immer mehr Christen bedroht

Im Norden Mosambiks (hier eine Aufnahme aus der Immaculate Conception Kirche in Mocímboa da Praia, 2019) leidet die Bevölkerung unter zunehmender Drangsalierung und Gewalt durch radikalislamistische Terroristen.
Radikale Islamisten kämpfen vor allem im Nordosten des Landes um ein Kalifat: Immer besser ausgerüstet überfallen sie Städte und Dörfer, drohen und morden. Auch Kirchen und christliche Gemeinden sind betroffen. Wir fordern den Schutz der Zivilbevölkerung sowie die Wahrung der Religionsfreiheit in Mosambik.
Protestieren Sie für
  • den Schutz der Zivilbevölkerung
  • die Wahrung der Religionsfreiheit
Protestieren Sie bei

Präsident Filipe Nyusi, c/o Botschaft der Republik Mosambik, S.E. Herrn Sérgio Nathú Cabá, Berlin

Am 30.11.2020 abgelaufen
Sehr geehrter Herr Präsident, mit großer Sorge entnehme ich der internationalen Berichterstattung, dass die Zahl der Angriffe und Bedrohungen gegen die Zivilbevölkerung im Norden des Landes durch radikalislamische Terrorgruppen immer weiter ansteigt. Von März bis Juni überfielen Dschihad-Kämpfer die Ortschaften Quissanga, Mocímboa da Praia und Xitaxi, wobei zahlreiche Menschen ermordet sowie Kirchen, Schulen und andere öffentliche Gebäude zerstört wurden. Ich bitte Sie höflich, alles in Ihrer Macht Stehende zu tun, die Bevölkerung vor diesen Angriffen zu schützen, den Opfern beizustehen und die Religionsfreiheit im Land zu wahren.
Exmo. Senhor Presidente, É com grande preocupação que verifico pela cobertura internacional que o número de ataques e ameaças à população civil no norte do país por grupos terroristas radical islâmicos continua a aumentar. Entre março e junho, elementos jihadistas invadiram as vilas de Quissanga, Mocímboa da Praia e Xitaxi, assassinando inúmeras pessoas e destruindo igrejas, escolas e outros edifícios públicos. Peço-lhe que faça tudo o que estiver ao seu alcance no sentido de proteger a população desses ataques, prestar assistência às vítimas e salvaguardar a liberdade de religião no país. Atentamente

Es war Anfang April, als Extremisten das Dorf Xitaxi in der Provinz Cabo Delgado im Nordosten des Landes überfielen. „Sie (…) schlachteten 52 Menschen bestialisch ab. Sie hackten ihnen mit Macheten die Köpfe ab oder erschossen sie mit Maschinengewehren“, berichtet der investigative Journalist Estácio Valói in einem Interview der Deutschen Welle. Der Polizeisprecher Orlando Mudumane sprach von einem „Massaker“. Junge Menschen seien „brutal und teuflisch“ getötet worden.

Extremisten wollen ein Kalifat

Im multireligiösen und laizistischen Mosambik leben über 31 Millionen Menschen, etwa die Hälfte davon sind Christen. Im Norden, wie in der Gegend um Xitaxi nahe der Grenze zu Tansania, leben überwiegend Muslime. Immer wieder versuchen Dschihadisten, vor allem junge Leute als Kämpfer aus den Dörfern zu rekrutieren. Getötet würden diejenigen, die sich weigerten, sich den Extremisten zu unterwerfen, berichtet Valoí. Dabei komme es auch zu gezielten Angriffen auf Christen und christliche Einrichtungen, schreibt das Hilfswerk Open Doors.

Im Norden Mosambiks (hier eine Aufnahme aus der Immaculate Conception Kirche in Mocímboa da Praia, 2019) leidet die Bevölkerung unter zunehmender Drangsalierung und Gewalt durch radikalislamistische Terroristen.
Im Norden Mosambiks (hier eine Aufnahme aus der Immaculate Conception Kirche in Mocímboa da Praia, 2019) leidet die Bevölkerung unter zunehmender Drangsalierung und Gewalt durch radikalislamistische Terroristen.

Ende März besetzten und plünderten radikale Islamisten die Städte Quissanga und Mocímboa da Praia in der Nähe von Xitaxi. Ende Juni überfielen die Dschihad-Kämpfer Mocímboa da Praia erneut: „Zahlreiche Menschen fanden den Tod, andere wurden entführt. Die Angreifer setzten eine Kirche, eine weiterführende Schule und das Bezirkskrankenhaus sowie Häuser, Autos und Geschäfte in Brand (…)“, schreibt Open Doors.

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen berichtet, dass in Mosambik in den vergangenen zwei Jahren mehr als 700 Menschen durch dschihadistische Gewalt getötet wurden. Nach Informationen des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen sind mehr als 100.000 Menschen im Norden Mosambiks auf der Flucht vor Gewalt. Die Dschihadisten nennen sich Ahlu Sunna Wa-Jamah – Jünger der Tradition des Propheten. Die Drahtzieher kommen vermutlich aus Tansania, ihr Ziel: ein Kalifat.

Liebe Leserinnen und Leser, die Situation für die Menschen im Norden Mosambiks wird immer gefährlicher, auch für die Christen dort. Bitte setzen Sie sich durch Ihre Teilnahme an unserer Protestaktion für Religionsfreiheit und den Schutz der Bevölkerung vor Extremisten in Mosambik ein! Vielen Dank.

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