Kamerun: Brutaler Angriff auf Dorfbevölkerung

Rund 500.000 Menschen (hier in einem Flüchtlingslager in Kolofata 2017) sind innerhalb Kameruns auf der Flucht vor den wiederkehrenden Attacken der Terrormiliz Boko Haram.
Im Norden Kameruns leben die Menschen in Angst vor den vermehrt einfallenden Boko-Haram-Terroristen. Wir möchten uns für den Schutz der Bevölkerung einsetzen.
Protestieren Sie für
  • den Schutz der Bevölkerung
  • Hilfe für Angriffsopfer
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Präsident Paul Biya, Yaouné/Kamerun

In Kopie an

Botschaft der Republik Kamerun, S. E. Herrn Jean-Marc Mpay, Berlin

Am 30.11.2019 abgelaufen
Sehr geehrter Herr Präsident, mit Bestürzung lese ich in der internationalen Presse immer wieder von grausamen Angriffen der Terrormiliz Boko Haram auf die Bevölkerung in der Kameruner Grenzregion zu Nigeria. Am 29. Juli drangen Boko-Haram Terroristen in Häuser des Ortes Gakara ein, entführten acht Frauen und schnitten jeder von ihnen ein Ohr ab. Das zum Schutz der Bevölkerung stationierte Militär konnte nicht eingreifen. Bitte verstärken Sie Ihre Maßnahmen zum Schutz der Anwohner und lassen Sie den Opfern der Angriffe größtmögliche Unterstützung zukommen.
Monsieur le Président, C’est avec consternation que je lis régulièrement dans la presse internationale des articles sur les attaques épouvantables perpétrées par les combattants du groupe terroriste Boko Haram à l’encontre de la population camerounaise vivant à la frontière nigériane. Le 29 juillet dernier, les terroristes de Boko Haram se sont introduits dans des maisons de la localité de Gakara, ont enlevé huit femmes et leur ont coupé une oreille. L’armée stationnée sur place pour protéger la population n’a pas pu intervenir. S’il vous plaît, renforcez vos mesures de sécurité pour protéger les habitants et assurez le plus grand soutien possible aux victimes des attaques. Je vous prie d’agréer, Monsieur le Président, l’expression de mes sentiments respectueux.

Sie kamen in der Nacht, drangen im Dorf Gakara in mehrere Häuser ein und entführten acht Frauen. Zurück blieben verängstigte Kinder und entsetzte Familienangehörige. Die Bewaffneten waren, wie das christliche Hilfswerk Open Doors berichtet, Kämpfer der islamistischen Terrormiliz Boko Haram. Sie brachten die Frauen, die sowohl christlich als auch muslimisch sind, an den Rand des Dorfes. Dort schnitten sie jeder ein Ohr ab und ließen sie gehen, als Überbringerinnen ihrer Drohung, dass weitere Gewalttaten folgen würden. Das grausame Verbrechen erschüttert die kleine Ortschaft, und die betroffenen Frauen leiden körperlich und seelisch schwer unter der Gewalt, die ihnen angetan wurde.

Rund 500.000 Menschen (hier in einem Flüchtlingslager in Kolofata 2017) sind innerhalb Kameruns auf der Flucht vor den wiederkehrenden Attacken der Terrormiliz Boko Haram.
Rund 500.000 Menschen (hier in einem Flüchtlingslager in Kolofata 2017) sind innerhalb Kameruns auf der Flucht vor den wiederkehrenden Attacken der Terrormiliz Boko Haram.

500.000 Menschen auf der Flucht

Angriffe durch Boko Haram sind in Kamerun insgesamt bisher selten. Aber im Norden des Landes, an der Grenze zu deren Hochburg Nigeria, fällt die Terrormiliz wie an diesem 29. Juli immer öft er in Dörfer ein und versetzt die Bevölkerung in Panik. Aus diesem Grund hat die Regierung des Landes in der Grenzregion Soldaten zum Schutz der Bevölkerung eingesetzt. Eingreifen konnten diese in jener furchtbaren Nacht nicht, da die nächste Einheit zu weit weg stationiert war. Schon im Juni hatte es, wie ZEIT ONLINE berichtet, einen schweren Angriff der radikalen Islamisten auf den Ort Darak gegeben. Bei dem Feuergefecht, das sich Regierungssoldaten und die Terroristen lieferten, starben 88 Menschen, die meisten von ihnen Angreifer und Soldaten, aber auch acht Zivilisten. „Die meisten Menschen in diesem Gebiet sind Muslime, aber es gibt dort einige Kirchen. Wegen der herrschenden Unsicherheit ist der Gottesdienstbesuch drastisch zurückgegangen, so dass vier von fünf Gemeinden in Kolofata (Ortschaft in der Grenzregion, Anm. d. Red.) ihre Türen schließen mussten“, so Open Doors. 500.000 Menschen der grenznah gelegenen Städte und Dörfer sind laut SPIEGEL ONLINE innerhalb des Landes auf der Flucht; in den Flüchtlingslagern herrschen häufig Nahrungsmittelknappheit und Unterversorgung.

Mit unserer Protestaktion bitten wir die Regierung Kameruns, den Schutz für die Menschen in der Grenzregion zu Nigeria zu stärken und den Opfern der Angriffe durch Boko Haram größtmögliche Unterstützung zukommen zu lassen. Danke für Ihre Teilnahme!

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