
- die Einhaltung von Religionsfreiheit
- die Freilassung von konvertierten Christen
Präsident Hassan Rouhani, Teheran/Iran
Botschaft der Islamischen Republik Iran, S. E. Herrn Ali Majedi, Berlin
اینجانب از طریق اخبار بین المللی آگاه گردیدم که ایرانی بنام عبدل علی پورمند که مسیحی شده است و هم چنین مسیحیان دیگر بخاطر اعتقادات خود دستگیر و در زندان با آنها بدرفتاری شده است.
اینجانب از شما محترما خواهش می نمایم با تمام توان خود جهت آزادی مجدد نوکیشان مساعدت لازم را بعمل آورید.
لطفا توجه داشته باشید و حمایت نمائید که آزادی مذهب در کشور شما رعایت شود.
با احترامات فائقه
Verhaftet wegen seines Glaubens – der zum Christentum konvertierte Iraner Abdol-Ali Pourmand sitzt seit dem 21. Oktober in Untersuchungshaft. Zwei Tage zuvor hatten Polizisten laut dem Menschenrechtsportal World Watch Monitor (WWM) sein Zuhause durchsucht und dabei Bibeln und christliche CDs konfisziert. Sein Schicksal ist kein Einzelfall. Die christliche Nachrichtenseite open doors berichtet von drei weiteren aktuellen Festnahmen von christlichen Konvertiten. Zwei von ihnen wurden bereits freigelassen. Doch neben Abdol-Ali Pourmand sitzt Mohammed Ali Torabi noch immer in Untersuchungshaft. Die Haftbedingungen sind menschenunwürdig. So berichtet die Nachrichtenagentur Mohabat News, dass „alle vier Konvertiten im Gefängnis geschlagen und bedroht wurden. Sollten sie ihren christlichen Glauben nicht widerrufen, würden sie gezwungen, das Land zu verlassen oder sie würden zu Tode geprügelt.“
„Charta für Bürgerrechte“ als Feigenblatt
Die neuesten Entwicklungen stehen ganz im Gegensatz zur Botschaft der „Charta für Bürgerrechte“, welche der iranische Präsident Hassan Rohani 2016 herausgab. Darin heißt es unter anderem: „Bürger haben das Recht auf Meinungsfreiheit. Gerichtliche Untersuchungen hinsichtlich dieser sind verboten und niemand kann für seinen Glauben verfolgt werden.” Auch auf die Religionsfreiheit wird im Artikel 99 der Charta explizit eingegangen: „Das Abhalten und der Besuch von religiösen Ritualen der in der Verfassung identifizierten Religionen (Christentum, Judentum und Zoroastrismus) sind erlaubt.” Laut WWM wurde die Charta zunächst als ein großer Schritt zur Verbesserung der Menschenrechte im Iran gewertet. Tatsächlich findet die systematische Verfolgung und Diskriminierung von Christen dort weiterhin statt. open doors berichtet, dass im Jahr 2016 im Iran mehr als 193 Christen verhaftet wurden und dass mindestens zwölf Christen in den letzten Monaten zu Gefängnisstrafen von zehn Jahren oder mehr verurteilt wurden. Die Anzahl inhaftierter Angehöriger religiöser Minderheiten ist damit entgegen der Erwartungen unter Präsident Rohani noch weiter gestiegen. Die Familie von Abdol-Ali Pourmand beklagt zudem, dass dem 38-Jährigen das Recht auf einen Anwalt verwehrt werde, wie Mohabat News erklärte.
Laut open doors laute die Anklage gegen Christen in der Mehrzahl der Fälle „Gefährdung der nationalen Sicherheit“ oder „Beleidigung des Heiligen“ (Blasphemie). Ständige Razzien in Kirchengemeinden dienten dazu, die christlichen Gläubigen abzuschrecken. So steht der Iran auf dem Weltverfolgungsindex von open doors auf Platz 8 unter den Ländern, in denen Christen aufgrund ihres Glaubens einem hohen Grad von Verfolgung ausgesetzt sind. Zu diesem Schluss kommt auch Asma Jahangir, Sonderberichterstatterin der Vereinten Nationen für die Menschenrechte im Iran, die die Zunahme an religiöser Verfolgung anmahnt und die iranische Regierung auffordert, die Unterdrückung von religiösen Minderheiten zu beenden. Diese bestreitet die Vorwürfe, so Mohabat News, als Propaganda und falsche Berichterstattung.
Liebe Leserinnen und Leser, mit der Teilnahme an unserer Protestaktion können Sie sich für die Freilassung von Abdol-Ali Pourmand und anderer Christen einsetzen und die Einhaltung von Religionsfreiheit im Iran fordern. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!