
- ein Ende der Menschenrechtsverletzungen
- den Schutz von Arbeiterinnen und Arbeitern
His Highness Sheikh Tamim Bin Hamad Al Thani, Doha/Qatar
Botschaft des Staates Katar, S. E. Sheikh Abdulla Bin Mohammed Al-Thani, Berlin
Laut Medienberichten haben sich in Katar trotz Zusicherung von Reformen die Situation von Gastarbeitenden als auch die Achtung der Menschenrechte generell nicht wesentlich verbessert. Im August 2022 sind demnach mehr als 60 Gastarbeiter festgenommen worden, die demonstriert hatten, weil sie monatelang keinen Lohn erhalten hatten. Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter in Katar leben und arbeiten in vielen Fällen unter menschenunwürdigen Bedingungen.
Ich bitte Sie nachdrücklich, alles in Ihrer Macht Stehende dafür zu tun, dass diese schweren Menschenrechtsverletzungen unterbunden werden. Katar möchte sich als weltoffenes und modernes Gastgeberland der Fußball-WM 2022 präsentieren. In diesem Zusammenhang sollten Sie schnellstmöglich handeln, um diesem Anspruch in jeder Hinsicht gerecht zu werden.
Hochachtungsvoll
أﻓﺎدت ﺗﻘﺎرﯾر إﻋﻼﻣﯾﺔ أن أوﺿﺎع اﻟﻌﻣﺎل اﻟواﻓدﯾن واﺣﺗرام ﺣﻘوق اﻹﻧﺳﺎن ﻟم ﺗﺷﮭد أي ﺗﺣﺳن ﻣﻠﺣوظ ﻓﻲ ﻗطر، ﻋﻠﻰ اﻟرﻏم ﻣن اﻟوﻋود
ﺑﺎﻹﺻﻼﺣﺎت. ﻓﻔﻲ أﻏﺳطس 2022 ﺗم اﻋﺗﻘﺎل أﻛﺛر ﻣن 60 ﻋﺎﻣًﻼ زاﺋًرا ﻷﻧﮭم ﺗظﺎھرو ﺿد ﻋدم ﺗﻘﺎﺿﯾﮭم أي أﺟور ﻣﻧذ ﺷﮭور. ﺗﻌﯾش
اﻟﻌﻣﺎﻟﺔ اﻷﺟﻧﺑﯾﺔ اﻟﻣﮭﺎﺟرة ﻓﻲ ﻗطر وﻓﻲ ﻛﺛﯾر ﻣن اﻟﺣﺎﻻت ﯾﻌﻣﻠون ﻓﻲ ظروف ﻏﯾر إﻧﺳﺎﻧﯾﺔ.
وﻣن ھذا اﻟﻣﻧطﻠق ﻓﺈﻧﻧﻲ أﺣﺛﻛم ﻋﻠﻰ ﺑذل ﻛل ﻣﺎ ﻓﻲ وﺳﻌﻛم ﻟوﻗف ھذه اﻻﻧﺗﮭﺎﻛﺎت اﻟﺟﺳﯾﻣﺔ ﻟﺣﻘوق اﻹﻧﺳﺎن. ﺗود ﻗطر أن ﺗﻘدم ﻧﻔﺳﮭﺎ ﻓﻲ
ﺻورة دوﻟﺔ ﻋﺎﻟﻣﯾﺔ وﺣدﯾﺛﺔ ﻣﺳﺗﺿﯾﻔﺔ ﻟﻔﻌﺎﻟﯾﺎت ﻛﺄس اﻟﻌﺎﻟم ﻟﻛرة اﻟﻘدم 2022. وﻓﻲ ھذا اﻟﺳﯾﺎق ﻋﻠﯾﻛم اﻟﺗﺻرف ﺑﺄﺳرع ﻣﺎ ﯾﻣﻛن ﻣن أﺟل
ﺗﻠﺑﯾﺔ ھذا اﻟﻣطﻠب ﻣن ﺟﻣﯾﻊ اﻟﻧواﺣﻲ.
ﻓﺎﺋق اﻻﺣﺗرام واﻟﺗﻘدﯾر
Kritik an der WM
Die Fußball-Weltmeisterschaft (WM) der Männer in Katar wird stattfinden – jahrelangen Protesten, Anklagen, Enthüllungen von Menschenrechtsverletzungen und ausführlicher, kritischer Berichterstattung zum Trotz. Die weltweite Kritik an diesem Großereignis und seinem Gastgeberland ist so laut, mahnend und durchschlagend wie selten zuvor. Auch Fanvereine und namhafte Fußballfunktionäre protestieren gegen Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit der WM oder boykottieren den Besuch der Fußball-WM in Katar. In Deutschland werden zudem viele Kneipen und Bars die Spiele bewusst nicht übertragen. Das beliebte „Public Viewing“ wird es vielerorts nicht geben.
Wenn wir das zeigen würden, würden wir quasi mit Fußball, der auf Leichen gespielt wird, Geld verdienen.
Oliver Hilbers
Sohn des Inhabers einer Kölner Gaststätte
Die Hoffnungen, dass die Regierung Katars ihre menschenunwürdige Politik ändern wird, schwinden indes. Zu groß sind immer noch Lobbyismus und Unterstützung für die Weltmeisterschaft. Die Uneinsichtigkeit des Fußball-Weltverbands Fifa, deren Stimmen für die Vergabe an Katar nachweislich bei mindestens drei Funktionären erkauft worden waren, ist dabei die eine Seite.
Die Entwicklung, die das Land genommen hat, stimmt uns bei der Fifa positiv. Katar ist das sicherste Land der Welt.
Helmut Spahn
Fifa-Sicherheitschef
Wesentlich dürfte auch sein, dass Katar als einer der größten Exporteure von Flüssigerdgas „zu einem attraktiven Partner für die europäische Energieversorgung geworden (ist), die vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine zunehmend unter Druck steht“, wie der Focus erläutert.
Weitere Vergehen und Verbrechen Katars
Dabei ist die Liste der Vergehen und Verbrechen Katars nicht nur in Verbindung mit der Ausrichtung der Weltmeisterschaft 2022 lang und beschämend. Es geht dabei um elementare Menschenrechte ebenso wie um die Rechte der Gastarbeitende, die 90% der Bevölkerung des Wüstenstaates stellen. Frauen – ganz gleich, ob Einheimische oder Gastarbeiterinnen – sind in Katar grundsätzlich benachteiligt, weil die Gesetzgebung des Landes an der islamischen Scharia ausgerichtet ist. Minderheiten sind, sofern sie dem Bild der muslimischen Gesellschaftsordnung nicht entsprechen, von Folter und Todesstrafe bedroht. Kritiker des Regimes landen oft für Jahre im Gefängnis, wie der Fall des ehemaligen Kommunikationsdirektors des Organisationskomitees der Fußball-WM zeigt: Abdullah Ibhais wurde 2021 zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, weil er sich offenbar für streikende Arbeiter eingesetzt hatte. Ibhais habe nicht selbst vor Gericht erscheinen dürfen, und die Möglichkeiten seiner Verteidigung wurden eingeschränkt, berichtete die Sportschau.
Reformen häufig nur Schein
Zwar hat Katar, in erster Linie infolge des internationalen Drucks, verschiedene Reformen vor allem zugunsten der Gastarbeitende angestoßen, was auch Menschenrechtsorganisationen nicht bestreiten. Allerdings wurden und werden viele davon nicht oder nur mangelhaft umgesetzt.
Ein Beispiel ist die Zusicherung eines Mindestlohns: Im August wurden mehr als 60 Gastarbeiter festgenommen, weil sie dagegen demonstrierten, dass sie monatelang ihren Lohn sogar überhaupt nicht erhalten hätten, wie die Tagesschau berichtet. Auch um die Arbeitssicherheit ist es katastrophal bestellt. Im vergangenen Jahr nannte die britische Zeitung The Guardian die erschreckende Zahl von 6.500 toten Gastarbeitenden, seitdem das Emirat im Jahr 2010 den Zuschlag für die Ausrichtung der Fußball-WM erhalten hat.
Wirksamster Protest: Boykott!
Wir wollen mit unserer Petition an die Regierung Katars herantreten und nachdrücklich die Umsetzung der Reformen im Land und die Achtung der Menschenrechte für alle auf den WM-Baustellen Beschäftigten einfordern. Unsere Stimmen dürfen nicht leiser werden – gerade in diesem Fall können sie auch noch auf andere Art gehört werden.
Jede und jeder einzelne von uns kann Katar die „Rote Karte“ zeigen – indem Spielübertragungen bewusst nicht eingeschaltet oder Großsponsoren nicht durch Konsum unterstützt werden. Danke, dass Sie sich sowohl an unserer Protestaktion beteiligen als auch Ihren Protest auf andere Art zum Ausdruck bringen.
Unser Einsatz für mehr Menschenwürde
Hoffnungszeichen setzt uns nicht nur für die Menschenrechte in Katar ein, sondern auch für die Rechte von Menschen in vielen anderen Ländern weltweit. Unsere Arbeit soll den Empfangenden ein Leben in Würde ermöglichen. Für uns ist jeder Mensch wertvoll, von Gott geschaffen sowie geliebt und verfügt über die gleiche Würde. Erfahren Sie mehr über unseren weltweiten Einsatz für Menschenwürde: