
- die Wahrung der Religionsfreiheit
- ein Ende der Repressalien gegen Christen
Präsident Xi Jinping, Beijing/China
Botschaft der Volksrepublik China, S. E. Herrn Shi Mingde, Berlin
Die Kreuze auf den Kirchendächern in der chinesischen Provinz Henan sind verschwunden und es scheint, als ob es der Regierung recht wäre, wenn mit dem Verschwinden der Kreuze auch das Verschwinden des christlichen Glaubens in China einherginge. Die Kreuze wurden im Zuge neuer Religionsgesetze entfernt, die bereits im Frühjahr dieses Jahres in Kraft traten. Es handle sich um die „strengste systematische Unterdrückung des Christentums im Land seitdem 1982 die Religionsfreiheit in die chinesische Verfassung aufgenommen wurde“, warnt das christliche Medienmagazin pro und beruft sich dabei auf eine Pressemeldung der Nachrichtenagentur Associated Press. So wird etwa Minderjährigen der Zutritt zu Gotteshäusern und die Teilnahme an Gottesdiensten verboten, Sicherheitskräfte haben in der Vergangenheit Messen gestürmt, katholische Kindergärten sollen geschlossen werden und sogar der Online-Verkauf von Bibeln wird von den chinesischen Behörden verboten, wie ZEIT Online berichtet.
Verfolgung von Christen historisch verankert
Die Unterdrückung von Gläubigen ist tief in der jüngeren chinesischen Geschichte verwurzelt. Unter Mao Zedong wurden Christen als Kritiker des kommunistischen Gedankenguts verfolgt. Die Schließung oder gar Zerstörung von Kirchen, Verschleppungen, Arbeitslager und Hinrichtungen wurden eingesetzt, um den christlichen Glauben auszumerzen, wie die christliche Nachrichtenseite Open Doors festhält. Seit dem Ende der Kulturrevolution (1966–1976) sind in China laut DOMRADIO fünf Religionen bzw. Konfessionen erlaubt: Christentum (Katholizismus und Protestantismus), Buddhismus, Islam und Taoismus. Unter Präsident Xi Jinping wird diese Religionsfreiheit jedoch mehr und mehr eingeschränkt. „In China wurden die Bestimmungen über religiöse Angelegenheiten verschärft und dazu benutzt, das Recht auf Religions- und Glaubensfreiheit (…) noch stärker zu beschneiden als bisher“, so Markus N. Beeko, Generalsekretär der deutschen Sektion von amnesty international, über das Schwinden der Religionsfreiheit im Lande. Die Repressalien zeigen erste Wirkung: Nach Informationen von Open Doors hätten bereits etliche Gemeinden ihre Sonntagsgottesdienste eingestellt. Dabei erfreut sich der christliche Glaube in China zunehmend großer Beliebtheit. Laut der Tageszeitung Washington Times gibt es nahezu 100 Mio. Christen in China.
Bei einer Bevölkerungszahl von 1,4 Mrd. Menschen stellen sie zwar immer noch eine Minderheit dar, es ist jedoch laut Medienmagazin pro davon auszugehen, dass in China in den kommenden Jahrzehnten die weltgrößte christliche Bevölkerung zu finden sein wird. Diese Entwicklung scheint dem chinesischen Regime ein Dorn im Auge zu sein.
Doch unter den Christen Chinas regt sich erster Widerstand: 48 Pekinger Hauskirchen haben im August in einer gemeinsamen Erklärung die Einschränkung der Religionsfreiheit durch die kommunistische Regierung und Partei kritisiert. Sie fordern den Schutz für Mitglieder der christlichen Minderheit in China.
Liebe Leserin, lieber Leser, mit unserer Protestaktion fordern auch wir die Einhaltung der Religionsfreiheit und ein Ende der Repressalien gegen die Mitglieder der christlichen Minderheit in China. Danke für Ihre Teilnahme!