China: Wo Christen kleingehalten werden

Seit Regierungschef Xi Jinping im Amt ist, hat sich der Druck auf Christen verschärft. Das kommunistische Regime begegnet der Ausbreitung des Christentums mit Repressalien.
Obwohl das Christentum offiziell als Religion in China zugelassen ist, werden Christen zunehmend systematisch vom kommunistischen Regime unterdrückt. Bitte unterstützen Sie unsere Online-Petition.
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  • die Wahrung der Religionsfreiheit
  • ein Ende der Repressalien gegen Christen
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Präsident Xi Jinping, Beijing/China

In Kopie an

Botschaft der Volksrepublik China, S. E. Herrn Shi Mingde, Berlin

Am 30.11.2018 abgelaufen
Sehr geehrter Herr Präsident, mit großer Beunruhigung habe ich durch die mediale Berichterstattung erfahren, dass Christen in China zunehmend in Bedrängnis geraten. Gottesdienste werden aus Furcht vor Repressalien eingestellt und sogar Kreuze werden als christliche Symbole von Kirchendächern entfernt. Ich bitte Sie, alles in Ihrer Macht Stehende zu tun, um die Religionsfreiheit in China zu gewähren und sicherzustellen, dass die christliche Gemeinschaft ihren Glauben ohne Angst vor Gängelungen leben kann.
尊敬的主席同志:鄙人通过媒体报道了解到,中国的基督教徒现状日益困窘,我为这一情形深感忧虑。中国的基督教徒由于惧怕压制而停止礼拜仪式,甚至教堂顶上代表基督教的十字架也被拆除。我请求您尽力确保中国的宗教自由,并确保基督教信众能够坚持自己的信仰、无需忧虑遭到排斥。致以崇高敬意

Die Kreuze auf den Kirchendächern in der chinesischen Provinz Henan sind verschwunden und es scheint, als ob es der Regierung recht wäre, wenn mit dem Verschwinden der Kreuze auch das Verschwinden des christlichen Glaubens in China einherginge. Die Kreuze wurden im Zuge neuer Religionsgesetze entfernt, die bereits im Frühjahr dieses Jahres in Kraft traten. Es handle sich um die „strengste systematische Unterdrückung des Christentums im Land seitdem 1982 die Religionsfreiheit in die chinesische Verfassung aufgenommen wurde“, warnt das christliche Medienmagazin pro und beruft sich dabei auf eine Pressemeldung der Nachrichtenagentur Associated Press. So wird etwa Minderjährigen der Zutritt zu Gotteshäusern und die Teilnahme an Gottesdiensten verboten, Sicherheitskräfte haben in der Vergangenheit Messen gestürmt, katholische Kindergärten sollen geschlossen werden und sogar der Online-Verkauf von Bibeln wird von den chinesischen Behörden verboten, wie ZEIT Online berichtet.

Seit Regierungschef Xi Jinping im Amt ist, hat sich der Druck auf Christen verschärft. Das kommunistische Regime begegnet der Ausbreitung des Christentums mit Repressalien.
Seit Regierungschef Xi Jinping im Amt ist, hat sich der Druck auf Christen verschärft. Das kommunistische Regime begegnet der Ausbreitung des Christentums mit Repressalien.

Verfolgung von Christen historisch verankert

Die Unterdrückung von Gläubigen ist tief in der jüngeren chinesischen Geschichte verwurzelt. Unter Mao Zedong wurden Christen als Kritiker des kommunistischen Gedankenguts verfolgt. Die Schließung oder gar Zerstörung von Kirchen, Verschleppungen, Arbeitslager und Hinrichtungen wurden eingesetzt, um den christlichen Glauben auszumerzen, wie die christliche Nachrichtenseite Open Doors festhält. Seit dem Ende der Kulturrevolution (1966–1976) sind in China laut DOMRADIO fünf Religionen bzw. Konfessionen erlaubt: Christentum (Katholizismus und Protestantismus), Buddhismus, Islam und Taoismus. Unter Präsident Xi Jinping wird diese Religionsfreiheit jedoch mehr und mehr eingeschränkt. „In China wurden die Bestimmungen über religiöse Angelegenheiten verschärft und dazu benutzt, das Recht auf Religions- und Glaubensfreiheit (…) noch stärker zu beschneiden als bisher“, so Markus N. Beeko, Generalsekretär der deutschen Sektion von amnesty international, über das Schwinden der Religionsfreiheit im Lande. Die Repressalien zeigen erste Wirkung: Nach Informationen von Open Doors hätten bereits etliche Gemeinden ihre Sonntagsgottesdienste eingestellt. Dabei erfreut sich der christliche Glaube in China zunehmend großer Beliebtheit. Laut der Tageszeitung Washington Times gibt es nahezu 100 Mio. Christen in China.

Bei einer Bevölkerungszahl von 1,4 Mrd. Menschen stellen sie zwar immer noch eine Minderheit dar, es ist jedoch laut Medienmagazin pro davon auszugehen, dass in China in den kommenden Jahrzehnten die weltgrößte christliche Bevölkerung zu finden sein wird. Diese Entwicklung scheint dem chinesischen Regime ein Dorn im Auge zu sein.

Doch unter den Christen Chinas regt sich erster Widerstand: 48 Pekinger Hauskirchen haben im August in einer gemeinsamen Erklärung die Einschränkung der Religionsfreiheit durch die kommunistische Regierung und Partei kritisiert. Sie fordern den Schutz für Mitglieder der christlichen Minderheit in China.

Liebe Leserin, lieber Leser, mit unserer Protestaktion fordern auch wir die Einhaltung der Religionsfreiheit und ein Ende der Repressalien gegen die Mitglieder der christlichen Minderheit in China. Danke für Ihre Teilnahme!

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