Burkina Faso: Gewalt gegen Christen

Seit vier Jahren wird Burkina Faso von wachsender Gewalt durch islamistische Truppen heimgesucht. Wie hier im März 2018 in der Hauptstadt Ouagadougou kommt es vermehrt zu Attentaten und Angriffen.
Lange Zeit galt Burkina Faso als Musterbeispiel gelebter religiöser Toleranz. Doch radikale Islamisten erstarken in dem westafrikanischen Staat. Es kommt zu zahlreichen Angriffen. Wir fordern von der Regierung Maßnahmen gegen das Erstarken des islamistischen Terrorismus.
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  • den Schutz der Bevölkerung
  • Maßnahmen gegen Terrorismus
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Président Roch Marc Kaboré, Ouagadougou/Burkina Faso

In Kopie an

Botschaft von Burkina Faso, S. E. Simplice Honoré Guibila, Berlin

Am 28.12.2019 abgelaufen
Sehr geehrter Herr Präsident, mit großer Sorge entnehme ich internationalen Medienberichten, dass der islamistische Terror in Burkina Faso in den letzten Jahren zugenommen hat. Anfang Mai überfielen Terroristen im Dorf Toulfé einen Gottesdienst und brachten fünf Besucher um, und im September wurden zwei Dörfer in der Region Nord von Terroristen heimgesucht. Tausende Menschen waren oder sind auf der Flucht. Ich bitte Sie höflich, sich für die Religionsfreiheit und für die Rechte religiöser Minderheiten in Burkina Faso einzusetzen und die Verantwortlichen für Übergriffe zur Rechenschaft zu ziehen.
Monsieur le Président, C'est avec beaucoup d'inquiétude que j'apprends dans les médias internationaux que le terrorisme islamiste a augmenté au Burkina Faso ces dernières années. Début mai, des terroristes ont fait une descente dans une église du village de Toulfé et tué cinq visiteurs, et en septembre, deux villages de la région nord ont été ravagés par des terroristes. Des milliers de personnes ont fui ou fuient. Je vous demande poliment de défendre la liberté religieuse et les droits des minorités religieuses au Burkina Faso et de demander des comptes aux responsables des attaques. Veuillez agréer, Monsieur le Président, l’expression de mes respectueuses salutations.

Der Terror bestimmt den Alltag der Menschen besonders im Norden Burkina Fasos mehr und mehr. Anfang Mai überfielen Terroristen im Dorf Toulfé einen Gottesdienst und brachten fünf Besucher um, berichtet Vatican News. Viele Menschen flohen daraufhin. Etwa 7.000 Vertriebene sind allein in der Ortschaft Titao untergekommen und werden durch die Kirche versorgt, rund 50 Kilometer nordwestlich der Provinzhauptstadt Ouahigouya. Die humanitäre Situation sei angespannt, habe jedoch auch eine große Solidarität muslimischer wie christlicher Einwohner hervorgebracht.

Im September dann der nächste Anschlag: Zwei schwer zugängliche Dörfer in der Region Nord wurden von Terroristen heimgesucht. Die Islamisten hätten den christlichen Dorfbewohnern dabei das Ultimatum gestellt, entweder zum Islam zu konvertieren oder zu fliehen. Mehr als 2.000 Einwohner seien daraufhin von dort entkommen. Kirchenvertreter forderten seit langem ein Vorgehen gegen Waffenschmuggel und Terror, doch die Regierung bleibe weiterhin untätig, kritisiert die Hilfsorganisation Kirche in Not.

Seit vier Jahren wird Burkina Faso von wachsender Gewalt durch islamistische Truppen heimgesucht. Wie hier im März 2018 in der Hauptstadt Ouagadougou kommt es vermehrt zu Attentaten und Angriffen.
Seit vier Jahren wird Burkina Faso von wachsender Gewalt durch islamistische Truppen heimgesucht. Wie hier im März 2018 in der Hauptstadt Ouagadougou kommt es vermehrt zu Attentaten und Angriffen.

Die Toleranz schwindet

Rund 23 Prozent der Einwohner Burkina Fasos sind christlich, in der Mehrzahl katholisch; über die Hälfte sind Muslime. Vor zwölf Jahren schrieb der International Religious Freedom Report, dass die Freiheit der Religionswahl und -ausübung bestehe und dass es auch im alltäglichen Zusammenleben zu keinen Problemen komme.

Burkina Faso bedeutet übersetzt „Land des aufrechten Menschen“ und zeichnete sich lange Zeit durch eine große religiöse Toleranz aus. Das änderte sich allerdings: Seit 2015 kommt es vermehrt zu islamistischen Attentaten, berichtet Vatican News. „Beobachter vermuten, es solle ein Krieg zwischen den Religionen geschürt werden.“ Die Gewalt habe im Norden des Landes begonnen und sich mittlerweile auf die Hauptstadt Ouagadougou und andere Regionen ausgeweitet, berichtet die Frankfurter Allgemeine. Mehr als 570 Menschen seien bislang getötet und Tausende durch die Kämpfe vertrieben worden.

Mit unserer Protestaktion wenden wir uns an die Regierung Burkina Fasos und bitten um rasche Maßnahmen gegen das Erstarken des islamistischen Terrorismus. Danke, dass Sie sich mit Ihrem Namen beteiligen!

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